Hinweis: Es handelt sich um eine Rohübersetzung. Die Überarbeitung ist “Work in progress!”

 

… UND DIE SCHAFHIRTEN VON ARKADIEN

Die Prieuré de Sion/Prioriat von Sion wurde der Welt über die Bemühungen von Henry Lincoln, Michael Baigent und Richard Leigh vorgestellt. Die Sache begann eher unschuldig, als sich Lincoln, ein Fernsehschreiber, im Jahre 1969 auf einem ganz normalen Familienurlaub befand. Dabei stolperte er zufällig über ein kleines Rätsel, von dem er keine Ahnung hatte, dass es als Resultat seiner Neugier bald ins Massenbewusstsein explodieren würde. Er schreibt in Der heilige Gral und seine Erben:

“Im Sommer 1969 beabsichtigte ich, meine Ferien in den Cevennen zu verbringen. Auf dem Weg dorthin stieß ich durch Zufall in einer Buchhandlung auf ein Taschenbuch, das ich mir als Reiselektüre kaufte: Le trésor maudit (Der verwunschene Schatz) von Gerard de Sede – eine unterhaltsame, spannende Mischung aus historischen Tatsachen, Krimi und Mutmaßungen. Der Inhalt des Buches hielt mich auch nach dem Urlaub noch gefangen, da sein Autor etwas Wesentliches verschwiegen hatte.

Der “verwunschene Schatz” war von einem Dorfpfarrer zu Ende des letzten Jahrhunderts entdeckt worden, nachdem er gewisse kryptische Dokumente in seiner Kirche ausgegraben und entschlüsselt hatte. Zwei dieser Dokumente hatte de Sede in seinem Buch zitiert, ohne allerdings die in ihnen enthaltenen “geheimen Botschaften” wiederzugeben. Offenbar waren die entschlüsselten Mitteilungen in der Zwischenzeit wieder verloren gegangen. Aber schon eine kursorische Analyse der beiden abgedruckten Dokumente eröffnet einen Zugang zumindest zu einer der verborgenen Botschaften. Aus welchem Grund hatte sie de Sede nicht veröffentlicht? Schließlich musste man davon ausgehen, dass er sich eingehend mit der Materie beschäftigt und höchstwahrscheinlich ebensoviel herausgefunden hatte wie ich – wenn nicht mehr.” (Der heilige Gral und seine Erben; 1982)

Lincoln meint weiter, dass ihn diese kleine Unterlassung wie “ein ungelöstes Kreuzworträtsel” beschäftigt hatte, so dass er entschied, die Finanzierung der Lösung des Problems über eine Fernsehshow anzugehen, womit er seine persönliche Neugier befriedigen und eigene Nachforschungen anstellen konnte, für die er ansonsten keine Zeit gehabt hätte.

Die Idee wurde von seinen Mitarbeitern in der BBC begeistert aufgenommen. So wurde er ausgeschickt, um sich intensiver mit dem Rätsel zu beschäftigen und um einen kurzen Bericht darüber zu drehen. Lincoln vereinbarte im Jahre 1970 in Paris ein Treffen mit dem Autor des Buches, M. de Sede, und stellte ihm dort diese Frage: “Warum haben Sie die in den Pergamentrollen versteckte Botschaft nicht veröffentlich?”

De Sede antwortete dem überraschten Lincoln: “Welche Botschaft meinen Sie?”

Lincoln schreibt:

“Mir schien es einfach unvorstellbar, dass de Sede nicht auch darauf gestoßen sein sollte. Warum versuchte er also, mich hinters Licht zu führen? Der weitere Verlauf der Unterhaltung zeigt mir jedoch, dass wir beide über annähernd den gleichen Informationsstand in diesem Punkt verfügten. Ich wiederholte deshalb meine eingangs gestellte Frage. Diesmal gab mir de Sede eine wohlüberlegte Antwort: “Weil wir dachten, es könnte jemanden wie Sie interessieren, sie selbst herauszufinden.”

Diese Antwort deutete ich als einen versteckten Hinweis darauf, dass das Geheimnis von Rennes-le-Chateau aus mehr bestand, als nur der Geschichte von einem verlorenen Schatz.” (Der heilige Gral und seine Erben; 1982)

Was war das für eine Antwort? “Weil wir dachten, es könnte jemanden wie Sie interessieren, sie selbst herauszufinden.” Hatte es Mr. Lincoln hier mit einem besonders cleveren Betrüger zu tun, oder mit unbekannten Kräften? Letztendlich hat ihn ja niemand gezwungen, das Buch zu kaufen und es zu lesen; niemand zwang ihn zu seiner Neugier an der versteckten Botschaft; niemand zwang ihn weiter nachzuforschen. Alles war nur eine Reihe von zufälligen Ereignissen. Oder zumindest könnte es so scheinen. Nichtsdestotrotz war da die höchst interessante Tatsache, dass einige Jahre vor Gerard de Sedes Buch und der Neugier Lincolns mehrere Dokumente, “Geheimdossiers”, “veröffentlicht” worden waren (d.h. in der französischen Nationalbibliothek hinterlegt wurden).

Das früheste dieser Dokumente, datiert mit August 1965, trägt den Titel Les descendants Merovingiens ou l’enigme du Razes Wisigoth, oder Die Nachkommen der Merowinger, oder das Mysterium der Auslöschung des Westgotischen Razes. Die angebliche Verfasserin ist eine Madeleine Blancasall, und sie behauptet, dass die Schrift aus dem Deutschen von einem gewissen Vincent Celse-Nazaire übersetzt worden war und angeblich von der Grande Loge Alpinaveröffentlicht wurde. Das Dokument beschreibt den Abstieg der Merowinger von ihrem vermeintlich biblischen Ursprung bis ins 20. Jahrhundert, bis zur Familie Plantard. Der Stammbaum wurde von einem gewissen Henry Lobineau unterzeichnet.

Natürlich informierte M. de Sede Henry Lincoln hilfreicherweise im Voraus, dass er nicht unter dem Namen “Lobineau” zu suchen hätte, sondern unter dem Namen “Schidlof.”

Henry Lincoln bemerkt:

Der Name Madeleine Blancasall wird eindeutig durch die heilige Patronin von Rennes-le-Chateau, Marie-Madeleine, gebildet, der mit den Namen der beiden Flüsse, der Blanque und der Sals verbunden wurde, die gleich südlich von Rennes-le-Bains (Eine Stadt nahe Rennes-le-Chateau) zusammenfließen.

Und uns fällt auch sofort auch, dass die Kirche in Rennes-le-Chateau zwei Heiligen gewidmet ist, Celse und Nazaire. Die Grande Loge Alpina, die Hauptloge der Schweizer Freimaurer, leugnet jegliches Wissen über diese Sache.

Neun Monate nachdem diese seltsame Genealogie hinterlegt wurde, wurde in der Nationalbibliothek im Mai 1966 ein weiteres Dokument hinterlegt. Es trägt ebenfalls den Eindruck der Grande Loge Alpina und heißt Un tresor Merovingien a Rennes-le-Chateau (Ein merowingischer Schatz in Rennes-le-Chateau). Der Verfasser ist Antoine l’Ermite. Die Grotte des Heiligen Antonius, dem Eremiten liegt nahe bei Rennes.

Ein Monat später, im Juni 1966, wurde wieder ein Dokument in der Bibliothek hinterlegt, Pierres gravees du Languedoc (Steinzeichnungen von Languedoc). Es war angeblich ein Nachdruck eines bereits 1884 von einem österreichischen Historiker, Eugen Stüblein, veröffentlichten Buches. (Stüblein GAB es wirklich und er VERÖFFENTLICHTE ein Buch mit Namen Description d’un voyage aux establissements thermaux de l’arrondissement de Limoux (Reisebeschreibung zu Thermalbädern in der Umgebung von Limoux). Es gibt offenbar keine bekannte, bestehende WIRKLICHE Kopie seines Buches aus dem Jahr 1884, dessen Version aus dem Jahr 1966 angeblich eine Kopie des Werkes sein soll.) Die Seiten aus den Dossiers deuten auch an, dass der Verfasser der Genealogien, Lobineau, ein Pseudonym für genau diesen Leo Schidlof war, der im Jahr zuvor in der Schweiz verstorben war. Seine Tochter beharrte darauf, dass Leo Schidlof in Genealogie völlig unbedarft war. Wir haben hier nun also den Namen eines toten Mannes, der verwendet wurde, um etwas Glaubwürdigkeit zu verleihen, von dem er nicht einmal gewusst hatte, was es ist.

Im März 1967 wurde wieder ein Dokument in der Nationalbibliothek hinterlegt/veröffentlicht. Es trug den Titel Le serpent rouge (Die rote Schlange) und hatte drei Verfasser: Messieurs de Koker, Saint-Maxent und Feugere. Es bestehen über den Zeitpunkt der “Veröffentlichung” einige Unstimmigkeiten. Erst nachdem das nötige rote Band durchgesehen wurde, wurde das Dokument als offiziell “veröffentlicht” angesehen. Das Depot legal gibt den 20 März an, Lincoln jedoch den 17. Jänner. Diese Angelegenheit wurde auch von einem weiteren Nachforscher, Franck Marie, untersucht, der wiederum meint herausgefunden zu haben, dass das Dokument am 15. Februar veröffentlicht wurde. Wann auch immer es hinterlegt wurde, Fakt ist, dass Louis Saint-Maxent und Gaston de Koker am 6. März erhängt aufgefunden wurde. Pierre Feugere hatte am darauf folgenden Tag dasselbe Schicksal.

Wurde an den Männern Rache geübt oder waren sie Opfer eines Selbstmordpaktes, wie de Sede meint? Ihre jeweiligen Familien bestehen darauf, dass sich die drei nicht gekannt hatten und ihre Tode durch Erhängen, so knapp beisammen, einfach nur schreckliche Zufälle waren. Man kann den offensichtlichen Schluss ziehen, dass jemand die Namen dieser drei voneinander unabhängigen Personen mit passendem Ende in einer französischen Zeitung gefunden hatte, deren Namen auf das Dokument geschrieben hatte und es DANACH hinterlegte, nachdem er das Hinterlegungsband gefälscht hatte. Somit wäre der 20. März, wie von der Nationalbibliothek angegeben, das richtige Datum.

Wiederum haben wir hier tote Männer, die wahrscheinlich nichts davon wussten, dass sie als Buchautoren angegeben wurden.

Ungefähr gleichzeitig mit der Veröffentlichung von de Sedes Buch L’or de Rennes (Das Gold von Rennes) wurde noch ein Dokument, dass Henri Lobineau zugeschrieben wurde, in der Nationalbibliothek hinterlegt. Es hieß Dossiers secrets (Geheimdossiers).

Lincoln und auch andere meinen, dass sie:

”… in einer dünnen, unscheinbaren Mappe mit steifen Deckeln aufbewahrt wurden und aus einer größeren Anzahl offensichtlich zusammenhangloser Einzelstücke bestanden, wie: Zeitungsausschnitten, auf Karten aufgeklebten Briefen, Broschüren, zahlreichen genealogischen Tafeln sowie losen Blättern, die aus anderen Büchern herausgerissen worden waren. Von Zeit zu Zeit verschwanden einzelne Blätter aus der Mappe und wurden durch andere ersetzt. Manche dieser Seiten enthielten handschriftlich eingefügte Zusätze und Korrekturen.”

Der Hauptzweck dieser merkwürdigen Sammlung war die Bestätigung, dass Pierre Plantard de St.-Clair ein direkter Nachkomme von Dagobert II war, der in Jahre 679 ermordet wurde und von dem man nicht weiß, ob er jemals ein legitimer Herrscher war. Es scheint, dass der Name “Lobineau” von der Rue Lobineau bei Saint-Sulpize in Paris abgeleitet wurde, der Kirche, die in der Geschichte von Berenger Sauniere eine wesentliche Rolle spielt.

Bevor wir nun weitergehen, möchte ich über die Geschichte von Berenger Sauniere einen kleinen Überblick geben: Im Jahre 1885 wurde Abbe Berenger Sauniere im Alter von 33 Jahren Priester in Rennes-le-Chateau. Er beschäftigte dort ein junges Mädchen mit Namen Marie Denarnaud als Haushälterin. Sie wurde zu seiner Begleiterin und Vertrauten. Die Kirche war fürchterlich heruntergekommen, das Dorf war arm und es schien, als ob Abbe Sauniere einem Leben voll von Armut und Finsternis gegenüberstand.

Er erhielt jedoch eine großzügige Spende (wobei der Spender je nach Forscher und Interpretation variiert) und entschied, die Kirche ein wenig zu renovieren. Während der Renovierung entdeckte er angeblich einige mysteriöse Dokumente, die eine kodierte Botschaft enthielten. Er reiste daraufhin nach Paris und verbrachte seine Zeit dort mit seltsamen Kumpanen, die Verbindungen zur okkulten Gemeinde in Paris hatten. Er kaufte im Louvre eine eigenartige Auswahl an Bildern und kehrte nach Rennes zurück. Ab diesem Zeitpunkt, so wird gesagt, zeigte sein Verhalten seltsame Züge. Es wurde berichtet, dass er durch die Gegend wanderte und Steine sammelte und diese in der Nacht in der Kirche aushöhlte, während er geheimnisvolle Dinge tat. Letztendlich dekorierte er die Kirche sehr seltsam um. Eine Zeitlang reiste er viel und es wird berichtet, dass während dieser Reisen seine Haushälterin viel Geld erhielt, dessen Ursprung, so wird gesagt, aus verschiedenen europäischen religiösen Vereinigungen stammte.

In den nächsten zwanzig Jahren gab Abbe Sauniere angeblich Unsummen für seine Bauprojekte, verschwenderische Unterhaltungen, teuren Lebenswandel und noch andere Aktivitäten aus.

Das ist die Basisgeschichte. Es gab auch noch ein paar Mörder, die obendrein auftauchten und dann und wann mit einem anderen Priester, der gleichermaßen mysteriös und eindeutig in die Sache verwickelt war, Freundschaften unterhielten.

In der Region gab es bereits zuvor Legenden über einen vergraben Schatz. Nun wurde geglaubt, dass Abbe Sauniere diesen Schatz gefunden hatte, oder zumindest einen Teil davon. Und mittlerweile wurde die Geschichte des “verfluchten Schatzes” von Rennes-le-Chateau durch die Bemühungen von Henry Lincoln über die BBC einer breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht.

Bei diesem Treffen mit Gerard de Sede deutete Lincoln an, dass er vorhatte, eine kurze Fernsehsendung darüber zu drehen. De Sede willigte ein ihm zu helfen, indem er sich darum bemühte, alle verfügbaren Informationen zu sammeln und sie Lincoln zu schicken.

“Als erstes sandte er uns den vollständigen Text einer verschlüsselten Botschaft zu, in der von den Malern Poussin und Teniers die Rede war. Wir waren wie elektrisiert. Doch der Code war unglaublich kompliziert. Wie wir erfuhren, war es einer Dechiffrierungsabteilung der französischen Armee mit Hilfe von Computern angeblich gelungen, ihn zu knacken. Doch traute ich dem Ergebnis nicht so ganz. Ich ließ den Code von Chiffrierexperten des britischen Nachrichtendienstes gegenüberprüfen. Sie bestätigten die Richtigkeit meiner Zweifel und meinten, dass dem Code mit Computern nicht beizukommen sein. Aber irgendwo musste es jemanden geben, der den Schlüssel dazu besaß.”

(Anmerkung Laura: in anderen Worten: wer immer diesen Kode geknackt hatte, MUSSTE auch den Schlüssel dafür besitzen, entweder weil er der Verfasser des Dokuments UND des Schlüssels selbst war, oder weil er den Schlüssel erhalten hat.)

“Dann ließ de Sede die zweite Bombe hochgehen: Man hatte ein Grabmahl ausfindig gemacht, das dem in Poussins berühmten Gemälde “Les Bergers d’Arcadie” (Die Schafhirten von Arkadien) täuschend ähnelte. Sobald er neue Informationen erhalten habe, werde er mir weitere Einzelheiten zukommen lassen, schrieb mir de Sede. Einige Tage darauf erhielt ich eine Reihe von Fotos. Das kleine, an einen Ort gebundene Geheimnis, über das wir einen Film hatten drehen wollen, nahm allmählich unüberschaubare Ausmaße an.” (Lincoln, Leigh, Baigent, 1982)

Dieses Bild, Poussins Gemälde “Die Schafhirten von Arkadien”, hatte auf mich eine eigenartige Wirkung, als ich diese Geschichte las. In einem Artikel über das Geheimnis von Rennes-le-Chateau war ein Foto dieses Bildes zu sehen, doch es war nur von schlechter Qualität. Ich durchkämmte die Kunstbücher in meinen Regalen um wissenschaftliche Kommentare darüber zu finden, und wurde fündig. Da war ein großer, vollseitiger Abdruck dieses Bildes. Ich schnitt das Bild aus dem Buch aus, hängte es auf die Wand vor meinem Schreibtisch, wo ich es die ganze Zeit über betrachten konnte, und machte mich wieder an die Arbeit.

Da nun weitere mysteriöse Entwicklungen in dieser Sache aufgetreten waren, entschied Lincoln, noch tiefer zu graben und eine längere Sendung einzuplanen. Nach dem ersten Betrachten von The Lost Treasure of Jerusalem (Der verlorene Schatz von Jerusalem), dem Ergebnis der ersten Nachforschungen der Materie, kam Lincoln im Februar 1972 zu dem Schluss, dass Abbe Sauniere den Tempelschatz der Juden gefunden hatte. Vermutlich war dieser Schatz von den Römern geraubt worden, und nachdem die Westgoten die Römer besiegt hatten, nahmen sie ihn an sich und er landete schließlich in Rennes-le-Chateau.

Offenbar war das Publikum nach der Ausstrahlung des Films weiterhin sehr über dieses Mysterium neugierig, also plante man eine Fortsetzung, bei der noch tiefer nachgeforscht werden sollte. Im Jahre 1974 wurde The Priest, the Painter and the Devil (Der Priester, der Maler und der Teufel) ausgestrahlt. Das Publikum war begeistert. Weitere Nachforschungen waren nötig. Lincoln kam zur Ansicht, dass die vielen komplexen Verzweigungen dieses Rätsels zu viel für einen allein waren, uns so kam Richard Leigh, ein Schriftsteller mit akademischer Ausbildung in Geschichte und Philosophie und großen Kenntnissen der Esoterik, ins Team. Dieser brachte Michael Baigent mit, einen Fotojournalisten und Kenner der Geschichte der Templer. Die drei begannen sich nun tiefgründig und sehr ernsthaft mit dem Problem von Rennes-le-Chateau auseinanderzusetzen und produzierten daraufhin im Jahr 1979 eine weitere Fernsehdokumentation mit dem Titel The Shadow of the Templars (Der Schatten der Templer). Lincoln schreibt:

“Die Vorarbeiten zu dem Film ließen uns auch erstmals den Ursprung erkennen, auf dem das Geheimnis von Rennes-le-Chateau aufbaute. Im Film konnten wir allerdings nur einen kleinen Ausschnitt dieser Entdeckungsreise zeigen. Wir waren auf etwas gestoßen, das aufregender, aufschlussreicher und bedeutsamer war als alles, was wir uns hatten träumen lassen, als wir uns für das “kleine Geheimnis” eines französischen Pfarrers zu interessieren begannen, der irgendetwas in einem Bergdorf gefunden hatte.

Meinen ersten Film beschloss ich 1972 mit den Worten: “Etwas Außergewöhnliches wartet nur darauf, noch entdeckt zu werden…, und in nicht allzu ferner Zukunft wird dies auch geschehen.”” (Lincoln, Leigh, Baigent, 1982)

Lincoln, Leigh und Baigent behaupteten das Geheimnis gefunden zu haben, dass Jesus ein König aus einer langen Abstammungsreihe von Priesterkönigen war, dass er mit Maria Magdalena verheiratet war, ein Kind hatte, das nach seinem Tod (nach seiner Kreuzigung) geboren wurde und nach Frankreich weggebracht worden war, um der Ahnherr der Frankenkönige, der Merowinger, zu werden, und dass diese heilige/königliche Abstammungslinie das eigentliche Geheimnis ist, das den Geschichten und Mysterien über den “heiligen Gral” zugrunde liegt.

Wie um alles in der Welt konnte eine Geschichte über einen möglicherweise versteckten Schatz, der von einem komischen Priester in einem entfernten Winkel Frankreichs gefunden wurde, sich auf wunderbare Weise in SO ETWAS verwandeln?

Gute Frage. Es ist eine komplizierte Geschichte, die ihr selbst lesen müsst, um die saftigen Details nicht zu verpassen. Sie ist mit dem “Wie” der Sache verknüpft, was jedoch vielmehr wichtiger ist, ist die Frage: “Wer sagt das?”

Eine Gruppe, die sich selbst Le Prieure de Sion nennt. Die Priorei von Sion, und deren vermeintlicher Agent Pierre Plantard.

Die Herren Lincoln und Baigent schreiben im Nachwort ihres Buches Der heilige Gral und seine Erben:

“Zu Beginn unserer Recherchen hatten wie keinesfalls die Absicht gehabt, Beweise zu führen und zu widerlegen – und schon gar nicht die Schlüsse zu ziehen, zu denen wir dann zwangsläufig gelangten. Wir waren lediglich auf der Suche nach einer Erklärung für ein kleines Geheimnis der Geschichte. Dass wir dabei auf ein Geheimnis von weitaus größerer Tragweite stießen, ergab sich mehr oder weniger zufällig. Die erstaunliche und scheinbar widersprüchliche Schlussfolgerung, die wir zogen, nötigte uns schließlich, uns näher mit dem Leben Jesu und dem Ursprung der von ihm begründeten Religion zu beschäftigen. …Alles, was wir wollten, war herauszufinden, ob unsere Schlussfolgerung vertretbar war. Davon überzeugte uns schließlich eine eingehende Prüfung der biblischen Schriften.” (Der heilige Gral und seine Erben, 1982)”

Bemerkt, dass sie “darauf stießen” sind und zu dieser Schlussfolgerung “kamen”. Ganz offensichtlich wollten die Priorei von Sion, dass sie das glauben und veröffentlichen.

Sie sagen darüber:

“Wenn es uns auch nicht gelang, unsere Hypothese zu erhärten, so gingen uns doch unzählige Informationen zu, die belegen, dass die Prieuré de Sion sehr wohl dazu in der Lage ist. Die uns vorliegenden Dokumente und brieflichen Andeutungen sowie die persönlichen Gespräche, die wir führen konnten, haben uns nur in unserer Annahme gestärkt, dass Zion über bestimmte Kenntnisse verfügt – Kenntnisse, die vermutlich einen “unwiderlegbaren” Beweis” für unsere Hypothese darstellen.” (ebenda)

Und was glauben sie ist der Beweis, der sich im Besitz der Prieuré von Sion befindet? Sie schreiben:

“Wenn unsere Hypothese zutrifft, steht der Heilige Gral gleichzeitig für zwei verschiedene Dinge: Einerseits symbolisiert er Jesu Herkunft und Nachkommenschaft – das “Sang Raal”, das “echte” oder “königliche Blut”, zu dessen Bewachern die Ritter des von der Prieuré de Sion ins Leben gerufenen Templerordens ernannt wurden; andererseits ist der Heilige Gral im Wortsinne das Gefäß, das Jesu Blut empfing und enthielt, das heißt, er symbolisiert den Schoß der Maria Magdalena und im weiteren Sinne Maria Magdalena selbst. …

Möglicherweise aber symbolisiert der Heilige Gral noch etwas ganz anderes. Von den bei der Tempelplünderung durch die Legionen des Titus im Jahre 70 geraubten Schätzen heißt es, sie seien auf Umwegen in die Pyrenäen gelangt. Heute befänden sie sich, wie uns Pierre Plantard mitgeteilt hatte, in den Händen der Prieuré de Sion. Es ist durchaus möglich, dass der Tempel mehr als die geraubten Schätze enthielt. Wir wissen, dass die alten Juden Religion und Politik als ein unteilbares Ganzes betrachteten und den Messias als Priesterkönig, dessen Autorität geistliche und weltliche Bereiche gleichermaßen umfasste. Es ist daher nicht unwahrscheinlich, dass der Tempel als eine Art Archiv des königlichen Hauses Israel galt, das heißt, dass dort persönliche Dokumente wie Geburtsurkunden und Trauscheine aufbewahrt wurden. Wenn Jesus tatsächlich “König der Juden” war, kann es als beinahe sicher gelten, dass sich im Tempel reichlich Material über ihn befand – möglicherweise sogar sein Leichnam oder seine Grabstätte. …” (ebenda)

Damit gibt es aber einige Probleme. Wenn M. Plantard behauptet, dass die Priorei von Sion den Schatz aus Salomons Tempel besitzt, dann müssen sie aber eine ziemlich leere Schatzkammer haben. Vielleicht liegt es daran, dass er Plantard bekannt wurde, indem er seine “Mitternachtseinlagen” nicht bezahlt hatte (wie von vielen Insidern seiner Vergangenheit und seines Hintergrundes berichtet wurde). Ihr seht also, dass der Tempel von Salomon von Antiochus Epiphanes geraubt worden war, und NICHT von Titus. Und natürlich geschah das, NACHDEM der Tempel von Ramses im Jahre 930 v. Chr. und von den Babyloniern 586 v. Chr. eingenommen worden war.

Wie ich bereits anderswo bemerkt habe, ist die Existenz des ursprünglichen Tempels von Salomon fraglich. Eigentlich bestehen keine Beweise, dass er überhaupt JEMALS existiert hat – zumindest in Israel. Und doch schaffte es der Schreiber Esra irgendwie, den persischen König Cyrus von der “Erwähltheit” seines Volkes zu überzeugen und dabei von ihm Unterstützung für die Rückkehr der Juden nach Israel und den “Wiederaufbau des Tempels” zu bekommen. Ich bin der Meinung, dass das kein Wiederaufbau, sondern ein Neubau war, der, von den Mythen und Legenden motiviert, die Esra zusammengemengt hat, sich in der Zeit durch die endlos gefälschten Abstammungslinien, die nur zur Täuschung entstanden sind, gehalten hat. Indem Cyrus überzeugt wurde, dass die Israeliten von dem Einen Gott geleitet und erwählt waren, muss er klarerweise gedacht haben, vom Gott Israels gesegnet zu sein, wenn er ihnen dabei half, in ihr heiliges Land zurückzukehren und den Tempel neu zu errichten.

Nach Esras Buch wurde den Juden von den Persern ein ziemlicher Schatz überreicht, damit sie ihren Tempel wieder aufbauen konnten. Das war ungefähr 516 v. Chr. Und angeblich lag in den nächsten 481 Jahren der Schatz von Salomons wiedererrichtetem Tempel einfach nur so im Tempel herum, wie das Schätze in Tempeln auch tun sollten. Wir sollten hier anmerken, dass die Bundeslade zwischen 750 und 650 v Chr. aus den Augen und aus dem Sinn verschwunden ist, also mehr als hundert Jahre bevor Esra, ohne Schwierigkeiten und ohne Gefahr der Lüge überführt zu werden, behauptete, dass sie sich weiterhin unter dem Schatz befand.

Wir lesen in den Büchern über Rennes-le-Chateau immer wieder ein Zitat von Josephus, dass Titus den Tempel in Jerusalem eingenommen und sich mit dem Schatz davon gemacht hatte. Das ist jedoch wie schon gesagt nicht ganz richtig. Hier ist der entsprechende Auszug von Josephus über den Verlust des Tempelschatzes:

“König Antiochos … gelangte durch Verrat in den Besitz der Stadt; er drang in den Tempel ein und schonte aufgrund der Reichtümer, die er im Tempel vorfand, nur jene, die ihn dahin geführt hatten; doch er war durch seine Gier geleitet (..denn er sah das viele Gold und den Schmuck und erkannte den großen Wert). Als er den Tempel plünderte, wagte er das Bündnis zu brechen, das er eingegangen war. Er hinterließ den Tempel leer. Er nahm die heiligen Geräte, darunter den goldenen Leuchter, die kostbaren Weihegaben und die goldenen Altare (für Rauch- und Feueropfer) an sich; auch die Tücher aus feinem Leinen und Scharlach wurden seine Beute. Er entfernte auch die geheimen Schätze aus dem Tempel und ließ nichts zurück; das ließ die Judäer in große Trauer fallen, denn er verbot ihnen ihre täglichen Opfergaben, die sie dem Gesetz nach Gott darbringen mussten.” (Flavius Josephus, Geschichte des judäischen Krieges, Betonung von mir)

Bemerkt, dass Josephus eindeutig sagt, dass Antiochus “den Tempel leer hinterließ”. Darüber hinaus “entfernte er auch die geheimen Schätze und ließ nichts zurück.” Das sind heftige Aussagen. Und nirgendwo deutet Josephus an, dass der Tempel jemals wieder, in Bezug auf den Schatz, wiederhergestellt wurde.

Die Geschichte geht, in der Kurzversion, so: Im Jahre 175 v. Chr. ermordete Antiochus IV, auch bekannt als Epiphanes, Seleucus IV und bestieg den Thron. Antiochus eroberte 169 v. Chr. in einem Versuch die ptolemäische Dynastie zu zerstören Ägypten. Bald darauf waren in Palästina Gerüchte im Umlauf, dass der König bei der Schlacht gefallen war. Diese Gerüchte über Antiochus Tod waren jedoch falsch, und als er nach Jerusalem zurückgekehrte, drang er in den Tempel ein und stahl den Großteil des wertvollen Schatzes. Das war eine Tat, die die frommen Juden als Abscheulichkeit vor Gott betrachteten. Im darauf folgenden Jahr (168 v. Chr.) wiederholte Antiochus seinen Feldzug gegen Ägypten, doch er wurde vom römischen Feldherren Popilius Laenus geschlagen. Es wurde ihm befohlen, Ägypten zu verlassen und nie wieder zurück zu kommen. Das machte Antiochus so wütend, dass er, als er wieder nach Jerusalem zurückkam, seine Frustration an der Stadt ausließ. Er ließ die Stadtmauern niederreißen und metzelte einen Großteil der Juden nieder. Er ordnete an, die jüdischen Schriften zu zerstören und er und seine Soldaten brachten Prostituierte in den Tempel, wo sie mit diesen Geschlechtsverkehr hatten, um den Tempel zu entweihen. Er erließ auch Gesetze, wonach jedermann die griechischen Götter anzubeten hatte. Jedem, der die Beschneidung praktizierte oder den Sabbat oder sonst ein jüdisches Ritual und Opfer abhielt drohe die Todesstrafe. Die Grausamkeit von Antiochus im Durchsetzen dieser neuen Gesetze gegen die Juden wurde legendär. Der letzte Wutausbruch gegen die frommen Juden des Landes war das Niederreißen des Tempels und das Errichten eines Altares für den heidnischen Gott Zeus an seiner Stelle. Danach, am 25. Dezember 168 v. Chr. opferte Antiochus Zeus auf dem Altar Jehovas/Yahwes ein Schwein.

Wenn nun der Schatz im Jahr 169 v. Chr. von Antiochus geraubt wurde, dann war das 200 Jahre bevor Titus Jerusalem eingenommen hatte. Die ganze Zeit über stand Jerusalem in einem fast permanenten Zustand der Besetzung von fremden Mächten, Unterdrückung und /oder Revolte. Diese Umstände waren definitiv nicht für das Behalten oder zur Schau stellen, und schon gar nicht für den Besitz eines Schatzes förderlich! Josephus erwähnt nirgends, dass “der Schatz wiederhergestellt” wurde. Was Antiochus mit ihm gemacht hat, können wir nur vermuten, doch es ist wahrscheinlich, dass er extensiv und üppig ausgegeben wurde.

Nichtsdestotrotz behauptet ein Autor über Rennes-le-Chateau, dass eine Bestätigung über die Existenz dieses Schatzes bei der Entdeckung der Copper Scroll (Kupfer-Schriftrolle) in Höhle 3 in Qumran im Jahre 1952 gefunden wurde. Man fand eine Liste von 64 Verstecken in Jerusalem und Umgebung, wo angeblich Gold, Silber und Tempelopfer usw. gelagert worden waren. Umgerechnet auf die heutige Zeit wären das 65 Tonnen Silber und 26 Tonnen Gold gewesen.

Die Experten streiten darüber, sind sich aber einig, das die Art dieses Dokuments, d.h. nackte Fakte gemeinsam mit der Umrechnung in Kupfer, einem wertvollen Metall, dafür spricht, dass die Sache nicht nur ein Märchen ist, sondern einen ECHTEN Schatz beschreibt.

Nun, aber WELCHER Schatz ist hier gemeint? War das der Schatz aus dem Tempel in Jerusalem?

Das ist nicht sehr wahrscheinlich. Zum einen wurde die Schriftrolle unter den Qumran/Essener Dokumenten gefunden. Und die Essener waren dezidierte Gegner des Jerusalemer Tempels; die Gemeinschaft der Essener wäre also eine im besten Falle eher feindliche Umgebung für diese Liste gewesen, wenn sie den Tempelschatz beschrieben HÄTTE. Neben dieser Schwierigkeit ist es nicht wahrscheinlich, dass der Abriss des Tempels voraussehbar war, sodass jeder Schatz, wenn so einer zur damaligen Zeit existiert hätte, rechtzeitig versteckt werden hätte können. Auch widerspricht dieser versteckte Schatz in der Zeit, als Titus Jerusalem einnahm, den Worten von Josephus, der uns ja bereits erzählt hat, dass schon alles von Antiochus geplündert worden war.

Einige Experten sind der Ansicht, dass der Schatz, der in der Kupfer Schriftrolle aufgelistet wird, den Essenern selbst gehörte, was schwer zu verstehen ist, da sie Verfechter von Armut und Einfachheit, und außerdem eine relativ kleine Gemeinschaft waren.

Das ist alles, was sicher über die Kupferrolle gesagt werden kann. Sie stammt sicher von irgendeiner Gruppe, die im Besitz eines Schatzes war, aber wer oder was diese Gruppe war, kann nicht bestimmt werden. Vielleicht können uns einige Hinweise der Cassiopaeaner auf die Spur dieser Gruppe bringen? Aber mehr dazu später.

Im Jahre 35 n. Chr. entschied Herodes, einen neuen Tempel errichten zu lassen, da der alte offenbar ziemlich abgelebt war und fast schon auseinander fiel. Es war dieser Tempel, der von Titus niedergerissen wurde. Möglicherweise putzte Herodes den Tempel hier und da mit Gold auf, doch es ist unwahrscheinlich, dass er die Mittel hatte, seinen Tempel dem alten gleich auszustatten. Josephus bemerkt in Bezug auf den Abriss des Tempels des Herodes durch die Römer folgendes:

“Demnach war die Zahl der Hohepriester, seit den Tagen von Herodes bis zur der Zeit, als Titus den Tempel und die Stadt eingenommen hatte, im Gesamten Achtundzwanzig; und sie hatten einhundert und sieben Jahre Tempel und Stadt über.” (Josephus, Die Geschichte des judäischen Krieges)

Fällt euch auf, dass Josephus in keinster Weise einen Raub des Schatzes durch Titus erwähnt? Und doch zitieren Lincoln, Baigent und Leigh eine Zeile über diesen vermeintlichen Raub des Schatzes durch Titus. Und jeder, der seitdem in Rennes-le-Chateau geforscht hat, bezog sich auf dieses “Urforschungsergebnis” von Baigent, Leigh und Lincoln, das besagt, dass Titus und die Römer den Schatz aus dem Tempel der Juden gestohlen haben. Sie behaupten sogar, dass der Titusbogen, erbaut 81 n. Chr. vom römischen Senat, dafür der Beweis ist, weil er ein Relief aufweist, das die triumphale Rückkehr von Titus nach Rom zeigt, wo von jüdischen Gefangenen der unbezahlbare siebenarmige Leuchter auf deren Schultern getragen wird.

Wenn man dieses Basrelief betrachtet, dann sieht man eine riesige Menora und ein Objekt, dass nur eine stilisierte Darstellung einer Schriftrolle der Torah sein kann. Ich kann nicht anders als mir hier zu denken, dass dieser “Beweis”, dass Titus den Schatz des Tempels in Jerusalem besaß, unter die Kategorie künstlerische Symbolik fällt. Wie sollte jemand sonst die Unterwerfung der Juden darstellen, als ihre wichtigsten religiösen Symbole auf einem Basrelief zu zeigen? Und natürlich kann diese Menora, die von Titus mitgenommen wurde, ganz sicher aus Gold gewesen sein. Doch es scheint klar zu sein, dass der Hauptschatz, die Beute der Plünderungen, nach der jedermann sucht, schon bei Antiochus verschwunden ist und was er damit angestellt hat, obliegt der Interpretation jedes einzelnen.

Doch dieses Detail bringt die Rennes-le-Chateau Fanatiker nicht zur Einsicht! Und die Geschichte geht weiter. Als die Westgoten Rom einnahmen, nahm Alarich den Tempelschatz zu sich, der schließlich im Languedoc landete.

Die Rückschlüsse von Lincoln, Leigh und Baigent sind sehr gut dargestellt, auch wenn sie irgendwie achtlos nachgeforscht wurden. Ihr Buch ist viel leichter zu lesen, als ihre ursprüngliche Fassung, als sie versuchten, die ganze Geschichte zusammenzufassen. Das Hauptaugenmerk sollte aber darauf liegen, dass die ganze Sache mit Gerard de Sedes Buch Le Tresor maudit de Rennes (Der verfluchte Schatz von Rennes) begann, dass Lincoln auf seiner Ferienreise durch Franreich gelesen hatte. Und vergesst auch nicht, dass sich die meisten der “Quellenangaben” am Ende des Buches auf Informationen beziehen, die von der angeblichen Priorei von Sion und deren “Agenten” stammen.

Diese unerschrockene Dreiergruppe war ziemlich fleißig. Als sie fertig waren, hatten wir nicht nur den Tempelschatz des Salomon gefunden, der sich in Rennes versteckt hatte, sondern wir hatten auch den Schatz der Templer und Katharer entdeckt! Wir haben nun all die adligen Familien der Gegend mit den Templern, als Hüter des Grals, verbunden und wir haben sogar den heiligen Gral und die Bundeslade entdeckt! Verdammt, all die Mysterien des ganzen Planeten lagen hier in Rennes-le-Chateau beisammen, damit sie jeder Schatzsucher fein finden konnte!

Und der Rattenfänger ist die Priorei von Sion.

Die ganze Sache um die Priorei von Sion lässt sich auf folgendes herunterbrechen: Es wird behauptet, dass es ein Geheimorden ist, der den Tempelrittern vorausgegangen ist; die Templer waren als militärischer und administrativer Arm dieser Gruppe geschaffen worden. Angeblich waren fast alle Köpfe dieser Priorei von Sion, die Großmeister, wie sie genannt werden, Personen, die im Lauf der Geschichte zu Ruhm gekommen sind.

Angeblich war die Priorei, obwohl die Templer zwischen 1307 und 1314 aufgelöst wurden, von dieser Tragödie unberührt geblieben und sie soll bis zum heutigen Tag weiter bestehen und eine wesentliche Rolle in den gegenwärtigen internationalen Angelegenheiten spielen. Und hier liegt der Hund begraben: Deren erklärtes Ziel ist die Wiedereinsetzung der Merowinger!!!

Warum?

Nun, das sind ja angeblich die Nachfahren von Jesus und Maria, und der Beweis dafür ist ihr langes Haar! (kleines Scherzchen!)

“Die merowingische Dynastie leitet sich von den Sugambrern her, einem germanischen Stamm. Zwischen dem fünften und siebten Jahrhundert herrschen die Merowinger über weite Teile des heutigen Frankreich und Deutschland. Ihr Aufstieg fiel in die Epoche des sagenhaften König Artus, dessen Hof den szenischen Hintergrund für Gralssagen bildete. Es ist die Zeit, die nur wenig bekannt ist und die deshalb gerne als finster bezeichnet wird. Dass sie nicht wirklich so finster gewesen war, sondern absichtlich verfinstert wurde, fanden wir sehr bald heraus. Da die römisch-katholische Kirche das uneingeschränkte Monopol auf Bildung, Wissen und schriftliche Überlieferung besaß, spiegeln die wenigen Aufzeichnungen, die erhalten geblieben sind, nur ganz bestimmte Interessen wider. Vieles ist verloren gegangen oder fiel der Zensur zum Opfer.” (Der heilige Gral und seine Erben, 1982)

Lincoln, Leigh und Baigent (LL&B) sind der Meinung, dass der Ursprung der Merowinger von Rätseln umwoben ist, da sie keinen direkten Übergang oder eine Machtübernahme finden konnten – da es so scheit, als ob sie bereits vorher schon über die Franken geherrscht hatten; da sie gebührend anerkannte Könige waren. Darüber hinaus schien es, dass an dem Namensgeber der Dynastie, Merovee/Merovech/Meroveus etwas Besonderes dran war. Sie behaupten, dass er eine zur Hälfte übernatürliche Figur war.

LL&B behaupten, dass, nach sowohl den führenden Chronisten über die Franken und auch nach der Überlieferung, Meroveus ein Kind zweier Väter war. Angeblich ging Meroveus Mutter, nachdem sie bereits von ihrem Ehemann, König Clodio, schwanger war, ins Meer baden. Im Wasser, so wird gesagt, wurde sie von einem “Quinotaurus” verführt oder vergewaltigt. Wir haben aber keinen Hinweis darauf, was ein Quinotaurus ist. Nichtsdestotrotz schwängerte dieser sie ein zweites Mal, und als Merovech geboren wurde, hatte er angeblich zwei Abstammungslinien.

Es ist richtig, dass hinter der Fassade einer Legende oft die Wahrheit steckt. Und hier vermuten LL&B, dass das Saatkorn der Wahrheit hinter dieser Legende das ist, dass es eine Art Mischehe, einen Stammbaum gibt, der durch die Mutter übertragen wurde, wie im Judentum zum Beispiel. Es ist eine verbreitete Vorstellung, dass so etwas eine Verbindung mit jemandem von “jenseits des Meeres” anzeigt.

Auf jeden Fall wurde Merovech aus diesem Grund als übernatürliches Wesen angesehen und die “Dynastie der Merowinger wurde von einer mystischen und magischen Aura umgeben.”

“Nach der Tradition waren die merowingischen Monarchen Eingeweihte des Okkulten, Initiierte in Geheimwissenschaften und Praktiker der esoterischen Künste – sie konnten es wahrlich mit Merlin aufnehmen… Sie wurden oft als Zauberkönige, oder als wundertätige Könige bezeichnet. Durch eine wundersame Eigenschaft ihres Blutes konnten sie angeblich durch Handauflegen heilen; und in einem Bericht wurden sogar den Quasten an ihren Gewändern wundersame, heilende Kräfte zugesprochen. Man sagte von ihnen, dass sie die Fähigkeit von hellseherischer oder telepathischer Kommunikation mit Bestien und der Natur um sie hatten, und dass sie machtvolle Zauberketten trugen. Man sagt, dass sie im Besitz geheimer Zaubersprüche waren, die sie beschützten und ihnen unglaubliche Langlebigkeit garantierten. Und alle trugen sie angeblich ein unverkennbares Geburtsmal, das sie von allen anderen Menschen unterschied und das sie sofort erkennbar machte – ihre halbgöttliche oder heilige Herkunft. Dieses Geburtsmal hatte angeblich die Form eines Roten Kreuzes, das entweder über dem Herzen – eine seltsame Vorwegnahme des Zeichens der Templer – oder zwischen den Schulterblättern gelegen war.

Die Merowinger wurden häufig auch die langhaarigen Könige genannt. Wie Samson im alten Testament wollten sie ich ihr Haar nicht schneiden lassen. Und wie bei Samson enthielt ihr Haar ihr Vertu – die Essenz und das Geheimnis ihrer Kraft. Was immer die Grundlage für diesen Glauben an die Kraft des merowingischen Haares war – es scheint, als ob diese Sache sehr ernst genommen wurde. Erst 754 n. Chr., als Childerich III gestürzt und gefangen genommen wurde, wurde sein Haar auf Befehl des Papstes rituell geschoren.

Tatsache ist, dass die Merowinger nicht als Könige im heutigen Sinne des Wortes betrachtet wurden, sondern als Priesterkönige, als Inkarnation des Göttlichen… …Die von ihnen gepflegten Rituale sprechen eher für ein Priester- denn ein Königtum. So weisen zum Beispiel die aufgefundenen Schädel merowingischer Herrscher einen rituellen Einschnitt am Scheitel auf – ähnliche Beobachtungen konnten übrigens auch an Schädeln von Lamas des frühen tibetanischen Buddhismus gemacht werden…

…Im Jahre 1653 wurde das Grab Childerichs I. in Tournai entdeckt, des Sohns Merowechs und Vater Chlodwigs I., des berühmtesten und mächtigsten aller Merowinger. Es enthielt Waffen, Schätze und Insignien, wie man sie in einer königlichen Grabstätte zu finden erwartet. Andere Grabbeigaben wie der Kopf eines Stieres aus Gold oder eine Kristallkugel sind eher dem Bereich der Magie und Zauberei zuzurechnen.

Das Symboltier der Merowinger war die Biene (Zikade?). In König Childerichs Grab fand man nicht weniger als dreihundert aus Gold gefertigte Exemplare dieses Insekts…” (Der heilige Gral und seine Erben, 1982)

Nach diesem Absatz merken die Autoren an, dass Napoleon nicht nur im Besitz der Miniatur der goldenen Bienen war, die an seinem Krönungsgewand angebracht war, sondern dass er auch einen Ahnenforschungsbericht in Auftrag gegeben hatte, den jemand durchgeführt hat, der Abbe Pinchon hieß, dessen augenscheinlicher Grund war, zu bestimmen, ob sich im Stammbaum der Merowinger Überlebende des Sturzes der Dynastie befanden. Und dann kommen wir zum kritischen Punkt: Viele der sogenannten Akten der Priorei sind Genealogien, die auf dem von Napoleon beauftragten Bericht basieren!

Wem haben wir nun für all diese aufregenden Informationen zu danken? Natürlich der Priorei von Sion. Wenn wir uns die Referenzen am Ende des Buches “Der heilige Gral und seine Erben” ansehen, dann finden wir, dass die ganze Geschichte auf “zahlreichen Hinweisen aus L’or de Rennes pour UN Napoléon” beruht, die freundlicherweise von einem engen Freund Pierre Plantards, Philipe de Cherisey, zur Verfügung gestellt wurde.

Wir wollen uns nun zuerst diese “Tradition” der Ursprünge der Merowinger genauer ansehen. Deren Chronist, Gregor von Tour, schreibt in Buch II.9 seiner Historia Frankorum:

“Viele Menschen kennen nicht einmal den Namen des ersten Frankenkönigs. Die Historia von Sulpicius Alexander (die, nebenbei bemerkt, verloren gegangen ist) gibt viele Details preis, während Valentius den ersten König nicht mit Namen nennt, sondern aussagt, dass die Franken von Kriegsführern geleitet wurden.”

Gregor zitiert dann direkt aus der Historia:

“Zu dieser Zeit brachen die Franken unter ihren Anführern Genobaudes, Marcomeres und Sunno in [die Provinz] Germania ein…”

“(Sulpicius) sagt, dass diese Ereignisse in einer Zeit geschahen, als die Franken von Kriegsherren angeführt wurden. Dann meint er weiter: (Gregorius, Sulpicius zitierend) “Ein paar Tage später gab es kurze Friedensverhandlungen mit Marcomeres und Sunno, den königlichen Anführern der Franken.” Wenn er “regales” sagt, oder königliche Anführer, dann ist nicht klar, ob es Könige waren, oder ob sie nur eine königliche Funktion innehatten. …Es schreibt weiter: “Im selben Jahr suchte Arbogast, getrieben von Stammesfehde, nach Sunno und Marcomeres, den kleinen Königen der Franken. …Er …überschritt den Fluss Rhein und verwüstete das Land am Rheinufer, wo die Brukterer lebten, und das Gebiet, das von den Chamavi besetzt war. Er konnte dies ohne Gegenwehr tun, nur ein paar Amisvarii und Chattuari zeigten sich mit Marcomeres, ihrem Kriegsherren, auf entfernten Bergrücken.” Einige Seiten weiter, nachdem keine Rade mehr von “duces” und “regales” ist, sagt er eindeutig, dass die Franken einen König hatten, doch er vergisst uns dabei mitzuteilen, wie er hieß.

(Gregorius, Sulpicius zitierend): “Danach geschah, dass der Tyrann Eugenius einen Eroberungszug bis an die Grenze, die der Rhein bezeichnete, führte. Er erneuerte die alten traditionellen Staatsverträge mit den Königen der Alemannen und Franken, und er ließ seine Armee, die für die damalige Zeit immens groß war, vor ihren wilden Stämmen exerzieren.”

So viel zur Information, die uns der Geschichtsschreiber Alexander Sulpicius über die Franken interlassen hat.

Und über Renatus Profuturus Frigeridus… wenn er uns erzählt, wie Rom von den Goten eingenommen und zerstört wurde, schreibt er: (Gregorius, Frigeridus zitierend) “In der Zwischenzeit ist Goar zu den Römern übergelaufen, und deshalb zog Respedial, der Alanenkönig, seine Truppen vom Rhein ab. Die Vandalen waren in ihrem Krieg gegen die Franken schwer bedrängt, ihr König Godigisel wurde getötet und etwa 20.000 Mann wurden an der Front niedergemetzelt, sodass, wäre nicht die Armee der Alanen zu Hilfe gekommen, das gesamte Volk der Vandalen ausgelöscht worden wäre.”

“(Gregorius sagt hier): Es ist sehr außergewöhnlich, dass, obgleich er uns über die Könige der verschiedenen Stämme, einschließlich der Franken, berichtet, wenn er beschreibt, wie Konstantin, der zum Tyrannen wurde, seinen Sohn Konstanz aus Spanien zu sich beordert hatte… (Gregorius, Frigeridus zitierend) “Sie sandten Edobech, um die Menschen Germaniens im Zaum zu halten, während sie selbst gemeinsam mit den Franken, den Alemannen und einer Heerschar von Soldaten auf Gallien aus waren… Konstantin belagerte Gallien bereits vier Monate, als plötzlich Boten aus Nordgallien ankamen und verkündeten, dass sich Jovinus zum Imperator ausgerufen hatte und dabei war, die belagernden Armeen mit den Burgundern, den Alemannen, den Franken, den Alanen und einer riesigen Armee anzugreifen.”

“(Gregorius sagt hier): Ein paar Sätze weiter schreibt Friderigus: “…Die Stadt Trier wurde eingenommen und von den Franken in einem zweiten Angriff niedergebrannt.”

Er merkt an, dass Asterius durch einen kaiserlichen Adelsbrief zum Patriziat gelangt sei und fügt folgendes hinzu: “Zu derselben Zeit wurde Castinus, der Befehlshaber der Haustruppen, da man einen Krieg gegen die Franken unternommen hatte, nach Gallien geschickt.”

“Dies erzählen jene Geschichtsschreiber von den Franken.”

“(Gregorius sagt hier): Orosius aber, ein anderer Geschichtsschreiber, erwähnt im siebenten Buche seines Werkes Folgendes: “Stilico, nachdem er ein Heer gesammelt, besiegt die Franken, geht über den Rhein, durchzieht Gallien und dringt bis zu den Pyrenäen vor.

“Solche Nachrichten haben uns die gedachten Geschichtsschreiber von den Franken hinterlassen, ohne dabei Könige namhaft zu machen. Man erzählt aber, die Franken seien aus Pannonien gekommen, und hätten sich zuerst an den Ufern des Rheins niedergelassen, dann seien sie über den Rhein gegangen und durch Thoringien gezogen, dort hätten sie nach Bezirken und Gauen gelockte Könige über sich gesetzt, aus ihrem ersten und so zu sagen adligsten Geschlecht.”

“Wir finden ferner in den Konsullisten, dass der Franken-König Theodemer, der Sohn Weiland Richimers, und seine Mutter Ascyla mit dem Schwerdte hingerichtet seien.

Damals soll Chlogio, ein tüchtiger und sehr vornehmer Mann unter seinem Volke, König der Franken gewesen sein und zu Dispargum (Duisburg) im Lande der Thoringer Hof gehalten haben. … Aus seinem Stamm, behaupten einige, sei der König Merovech entsprossen, dessen Sohn Childerich war.”

“Diese besondere Menschenrasse scheint immer götzendienerische Praktiken durchgeführt zu haben. …Sie schufen sie für sich selbst Idole aus den Kreaturen der Wälder und des Wassers, aus Vögeln und Bestien: Sie verehrten diese …und brachten ihnen Opfer dar.”

“Childerich, der König der Franken, dessen privates Leben einer einzigen Orgie glich, begann die Töchter seiner Untertanen zu missbrauchen. Diese waren darüber so erbost, dass sie ihn drängten, den Thron zu verlassen. Er kam einem Mordkomplott gegen ihn auf die Schliche und floh nach Thüringen. Ein guter Freund Childerichs, der zurückblieb, war in der Lage die aufgebrachten Gemüter seiner Untertanen mit süßen Worten zu beruhigen. Childerich vereinbarte mit ihm ein Zeichen, das anzeigen sollte, wann er in seine Heimat zurückkehren konnte. Sie brachen eine Goldmünze in zwei gleiche Hälften. Childerich nahm die eine Hälfte zu sich, sein Freund erhielt die Zweite. “Wenn ich dir meine Hälfte sende”, sagte sein Freund, “und die beiden Hälften die Münze wieder ganz machen, dann wirst du wissen, dass du gesund und heil wieder heimkehren kannst.” Childerich begab sich daraufhin nach Thüringen, wo er sich bei König Bisinus und dessen Gemahlin Basina verborgen hielt. (Nach acht Jahren) hatte Childerichs Vertrauter mit seiner Beschwichtigung des Volkes Erfolg und so sandte er Boten aus, um die eine Hälfte der gebrochenen Münze in Childerichs Exil zu bringen… Durch dieses Zeichen wusste Childerich nun, dass ihn die Franken zurückwollten und dies sogar einforderten. …Da nun sowohl Bisinus und Childerich Könige waren,… verließ Königin Basina ihren Gemahl und vereinte sich mit Childerich. Er befragte sie eingehend, warum sie von weit her gekommen war, um mit ihm zu sein, und es wird gesagt, dass sie geantwortet hat. “Ich weiß, dass Ihr ein starker Mann seid, und ich erkenne das Geschick, wenn ich es sehe. Deshalb bin ich gekommen, um mit Euch zu leben. Ihr könnt sicher sein, wenn ich jemand anderen kennen lernte, auch von weit her, der über noch größeres Geschick als Ihr verfügte, dass ich ihn begehren und alles verlassen würde, um mit ihm zu leben.” Das gefiel Childerich ausgezeichnet und er heiratete sie. Sie wurde schwanger und gebar einen Sohn, den sie Chlodowech nannte. (Geschichte der Franken, eigene Übersetzung)

Die Geschichte der Franken ist, in den Worten eines Übersetzers, “mit Blut und Eiter befleckt, sie wiederholt die animalischen Schreie der Männer und Frauen, die bis zum Tode gefoltert werden: und doch hinterfragt Gregorius niemals die Effizienz dieses drückenden Eingeständnisses, dieser verwobenen Verbündeten oder diese Befriedigung der Blutrünstigkeit der Könige und Königinnen. …Immer wieder, üblicherweise am Ende der schlimmsten Textstellen, wo es einem den Magen umdreht, fügt er einen vergnüglichen Kommentar hinzu, oft einen listigen Witz über sich selbst.”

Ich kann euch versichern, dass das kein Buch für jemanden ist, der höchst phantasievoll oder zimperlich ist. Trotzdem ist sehr gut zu lesen. Und wenn du es fertig gelesen hast, kann dir passieren, dass du dir denkst: “Ein Glück, dass ich den los bin! Welcher Mensch, der nicht von Sinnen ist, möchte solche Verrückte wieder an der Macht haben? Es gibt definitiv etwas am Blut der Merowinger – Spuren von Verrücktheit.

Nach Dr. Ian Wood, Autor von The Merovingian Kingdoms, 470 – 751 AD (Die Merowingischen Königreiche, 470 – 751 n. Chr., keine deutsche Übersetzung bekannt) waren die Franken die letzten Eroberer Galliens, und die erfolgreichsten. Trotzdem liegen ihre Ursprünge im Dunklen. Chlodowechs Vater, Childerich, ist der erste, der von anerkannten Geschichtsaufzeichnungen legitimiert wurde. Doch vor ihm besteht der Nachweis einer königlichen Dynastie nur aus Legenden.

Die Franken waren den Römischen Herrschern im 4. Jahrhundert einigermaßen bekannt; doch sogar sie konnten nicht festmachen, wer genau sie waren. Trotzdem könnten die Mythen und Legenden, die sich um die Franken ranken, einige Hinweise enthalten. Andererseits könnten sie auch Ablenkungsmanöver sein.

“Mitte des 7. Jahrhunderts geschrieben, wahrscheinlich in Burgund, zeichnete der Chronist, bekannt als Fredegar, auf, dass Priamus der erste Frankenkönig war. Ihm folgte Friga nach. Danach teilte sich das Volk, ein Teil blieb in Mazedonien, der andere Teil folgte Friga zur Donau und zum Meer. Dort fand eine weitere Teilung statt. Einige blieben dort und wurden, regiert von Torchot, als Türken bekannt, während einige Francio zum Rhein folgten, wo sie als Franken bekannt wurden. Danach blieben sie unter der Führung von Kriegsherren, denDuces, unbesiegt.

Eine andere Version dieser eigentlich trojanischen Legende wurde im Jahre 727 von einem anonymen Schreiber des Liber Historiae Francorum niedergeschrieben. Nach dieser Version führten nach dem Fall Trojas Priamus und Antenor 12.000 Menschen zum Fluss Tanais (Don) und danach zu den “maeotides paludes” (maeotische Sümpfe; Osteuropa). Von dort zogen sie nach Pannonien weiter, wo sie eine Stadt namens Sicambria errichteten. Zwischenzeitlich bot Kaiser Valentinian jedem zehn Jahre Steuererlass an, der die Alanen aus den maeotischen Sümpfen vertreiben konnte. Das taten die Trojaner und als Ergebnis dessen wurden sie fortan Franci genannt, was der Autor als Oberbegriff für “erbitterten Kampf” ansieht. Als die zehn Jahre vorüber waren, versuchten die Römer von den Franken wieder Steuern einzuheben, doch die Franken töteten die Steuereintreiber. Daraufhin sandte Valentinian Truppen gegen die Franken aus, doch diese wehrten sich. In dieser Schlacht wurde Priamus getötet. Die Franken verließen Sicambria und zogen zum Rhein. Dort starb Sunno, Antenors Sohn, und auf Empfehlung von Marchomir, dem Sohn des Priamus, wählten die Franken Faramund zu ihrem Rex Crinitus, ihrem langhaarigen König.

(Beiden Geschichten gemein ist), dass es Geschichten über Trojaner und die Völkerwanderung sind. Die Version der Trojaner wird als erstes von Fredegar aufgezeichnet und es scheint, dass sie während des 7. und 8. Jahrhundert im Frankenland, wo sich auch andere trojanische Legenden erhalten hatten, recht beliebt war.

…Gregorius von Tours scheint nicht über die trojanischen Ursprünge der Franken Bescheid gewusst zu haben, doch er kannte eine alte Variante ihrer Legende über die Völkerwanderung. Er dachte, dass die Franken, von Pannonien kommend, den Rhein überschritten haben und nach Thüringen gewandert sind… (was keinen Sinn ergibt.) Die eigenartige Geographie in dieser Geschichte hat viele verwirrt, die Thüringen auf Tongeren (Belgien) berichtigen wollten. Solch eine Berichtigung wurde schon von einem Schreiber eines Manuskripts von Gregors Historiae durchgeführt. …Die vollständigeren Versionen der Völkerwanderung, wie sie in Fredegars Chronik Liber Historiae Francorum erhalten sind, könnte als Antwort auf die ursprünglichen Legenden der Goten geschrieben worden sein, die von Cassiodorus niedergeschrieben wurden. Tatsächlich besteht kein Grund zu glauben, dass die Franken irgendwelche Völkerwanderungen über lange Entfernungen hinweg gemacht haben. Die Archäologie und die aufgezeichneten Geschichte lassen den Schluss zu, dass ihr Ursprung in den Ländern liegt, die unmittelbar östlich des Rheins liegen.

…Die Franken tauchen zuerst in historischen Quellen auf, die sich auf die barbarischen Invasionen des dritten Jahrhunderts beziehen. Sie sind hier bereits im Gebiet des Niederrheins ansässig. …Es wird allgemein angenommen, dass man ihnen nur einen neuen Namen gegeben hatte und dass sie aus solchen Stämmen wie den Amsivarii, Chattuarii und Chatti bestanden, die schon früher erwähnt werden, wenn auch nur spärlich. Gegen Ende des Jahrhunderts tauchen die Franken im lateinischen Panegyrikus (XII Panegyrici Latini) als Seevolk auf, die auf dem Meer Probleme machten. Als solche waren sie die Vorläufer der Sachsen, die immer häufiger mit den Angriffen an der Küste Nordgalliens und Britanniens in Verbindung gebracht wurden. Im späten 4. Jahrhundert werden die Sachsen tatsächlich mit Raubzügen in Verbindung gebracht, die zuvor den Franken zugeschrieben wurden.

…Die Franken standen im 4. Jahrhundert auch in engem Kontakt mit den Römern; als Verbündete und als Rekruten für die imperialen Streitkräfte. …Ein oder zwei Männer wurden sogar zum Konsul. …Sulpicius Alexander zeichnete einen Streit zwischen Arbogast, einem Franken, der im römischen Imperium einen hohen militärischen Grad innehatte, und zwei Regales, oder Kleinkönigen, der Franken, Sunno und Marcomeres, auf. Er schreibt, dass Marcomeres der Kriegsführer der Amsivarii und Chatti war. Die Historia von Friderigus spielt sich ein wenig später ab. Daraus bezog Gregorius seine Information über die Aktivitäten der Franken in den ersten Dekaden des fünften Jahrhunderts, einschließlich der Beteiligung an den Bürgerkriegen, die nach der Usurpation durch Konstantin III entflammten.” (The Merovingian Kingdoms, 450 – 751 AD, Wood, 1994, eigene Übersetzung)

Gregorius konnte nicht verstehen, wie die Franken des späten vierten und frühen fünften Jahrhunderts auf jenes Volk bezogen werden konnten, das von den Merowingern im späten fünften und im sechsten Jahrhundert angeführt wurden. Was ihm dabei am meisten bekümmerte war, dass nirgendwo über die königliche Blutlinie, die Könige, berichtet wurde. Wenn Gregorius Ammanius Marcellinus gelesen hätte, wie Wood anmerkt, hätte er über einen fränkischen König namens Mallobaudes Bescheid gewusst. Gregorius versuchte, Faramund zum Vater von Chlodowech zu machen. Dass könnte dazu gedient haben, die trojanischen und merowingischen Familien zu verbinden. Fredegar trifft andererseits eindeutig Aussagen über den Ursprung der Trojaner und meint danach, dass sie nach dem Tod von Francio von den Duces, oder Kleinkönigen, angeführt wurden. Das war seine Erklärung für das Fehlen einer königlichen Familie, das Gregorius so gestört hatte.

Bei Fredegar gibt es auch einen Bericht über die Geburt Merowechs, der sowohl die Anfänge der Merowinger als auch die Eigenartigkeit der Aufzeichnungen von Gregorius erhellen könnte.

“Nach Fredegar wurde Merowech gezeugt, als Chlodowechs Frau schwimmen ging und einem Qinuotaurus begegnete. Obgleich nicht ausdrücklich erwähnt wird, dass dieses Meeresungeheuer der Vater des Namensgebers der Dynastie der Merowinger war, ist das eindeutig der Eindruck, den Fredegar beabsichtigte zu erzeugen. Demnach wurde von dieser königlichen Dynastie geglaubt, übernatürliche Anfänge zu besitzen. Gregorius dürfte diese Ansichten gut gekannt und sie als heidnische Überlieferungen betrachtet haben. Fredegar hingegen bezieht die Geschichte der Begegnung mit dem Quinotaurus, im entsprechenden Kapitel seiner Historiae darauf, dass der Bischof von Tours einen Anfall gegen die Götzenanbetung hatte.

Die originale Legende der Merowinger, wie sie von Fredegar aufgezeichnet wurde, ist nicht nur wegen der Aussage wichtig, dass die Familie behauptet, Abkömmlinge eines übernatürlichen Urahnen zu sein, sondern auch aufgrund der Implikation, die sie für das Aufkommen der Dynastie hatte.” (The Merovingian Kingdoms, 450 – 751 AD, Wood, 1994, eigene Übersetzung)

So scheint es, als ob wir hier vor einem ernsthaftes Problem stehen: Sidonius Apollinaris hatte aufgezeichnet, dass Chlodowech eine Schlacht im Vicus Helena (Anm.: lat. vicus = Dorf) bei Artois verloren hatte – ein Ereignis, dass 448 n. Chr. stattgefunden hat. Merowech wäre nach dieser Überlieferung in der zweiten Hälfte des fünften Jahrhunderts angesiedelt, wenn er Chlodowechs Sohn war. Das lässt vermuten, dass das Aufkommen der Familie als Machtkörper auch in diese Zeit fallen muss. Gleichzeitig wird Faramund, der angeblich Chlodowechs Vater war, in keiner früheren Quelle erwähnt. Anders gesagt waren die Merowinger vor der Mitte des fünften Jahrhunderts keine relevante Dynastie. Ihre Ursprünge waren getrennter Natur und lagen später als die ihres Volkes.

In diesem Zusammenhang können wir sehen, dass es möglich ist, dass Thüringen viel bedeutender für die Familie der Merowinger, als für die Ursprünge der Franken selbst war. Wenn wir die Tatsache bedenken, dass Merowechs Sohn, Childerich, starke Bande zu Thüringen hatte (erinnert euch an die Geschichte mit Basina!), dann ist es, alles zusammen genommen, möglich, dass die Merowinger aus dem Osten des fränkischen Gebiets stammen. In anderen Worten scheint die Geschichte des “trojanischen Ursprungs” zum Volk selbst zu gehören und nicht zu Merowechs Familie. Die Geschichte über eigenen Ursprung der Familie ist seltsamerweise übernatürlich, heidnisch und von jener der Franken unterschiedlich.

Vor mir liegt ein Buch mit dem Titel The Plantagenet Chronicles. Das Buch ist eine Zusammenstellung vieler zeitgenössischer Dokumente, die von verschiedensten mittelalterlichen Chronisten über die Angevin Dynastie erstellt wurden. Die meister dieser Schreiber waren Mönche, die in Klöstern oder Stiften lebten. Sie waren meistens Mitglieder von gut beleumundeten Institutionen, die großen Wert auf ihre Traditionen legten und die Absicht hatten, ihre eigenen Besitztümer und ihre Unabhängigkeit innerhalb des feudalen Systems zu bewahren. Diese Historiker versuchten nicht, rationale und unparteiische Analysen zu erstellen. Sie hatten die Intention, die Kraft Gottes über die Anwesenheit und Aktivitäten der heiligen Mutter Kirche zu demonstrieren. Wenn sie mittels eines Heiligen oder Königs ein Exempel statuieren konnten, dann taten sie das schamlos. Nichtsdestotrotz, obwohl sie aus ihren Schriften “Lektionen in Moral” machten, berichteten sie größtenteils über Tatsachen.

Beim Durchlesen von The Plantagenet Chronicles finden wir, dass von den Grafen von Anjou gesagt wird, dass sie vom Teufel gesandt wurden. Gerald von Wales bezieht sich hier auf eine Legende, die besagt, dass sie Abkömmlinge der Tochter Satans seien, einer Frau namens Melusine, die die Gemahlin eines frühen Angevin Grafen war. Das Problem dabei besteht darin, dass dies erst viel später, wahrscheinlich von Richard Löwenherz, bekannt gemacht wurde. Löwenherz soll gesagt haben: “Warum wundern wir uns, wenn wir die natürliche Zuneigung der Menschheit vermissen – wir stammen vom Teufel und müssen wieder zu ihm zurückkehren.”

Meine Neugier wurde von dieser Geschichte über die Abstammung der Angevin angestachelt, die der Geschichte über die Merowinger so ähnlich ist. Meine Frage lautet hier: Wurde diese Geschichte “ausgeborgt”? Oder ist sie bestimmten Menschen eigen, da sie irgendeine Beziehung zu seltsamen “Wesen” haben?

Ob diese Geschichte auf beide Gruppen angewandt werden kann, ist fraglich. Graf Fulk Rechin de Anjou (1068-1109) gab zu, dass er nichts über die ersten drei Generationen seiner Familie wusste: Ingelgar (der erste Graf von Anjou), Fulk der Rote und Fulk der Gute (941-960). Trotzdem scheint das 12. Jahrhundert eine gute Zeit für das Schaffen von Mythen gewesen zu sein, als viele noble Häuser Stammbäume erfunden haben, um sich legendäre Urahnen zu schaffen. Und während wir weiterforschen könnten wir die Gründe dafür entdecken!

Die enormen Mengen von Literatur, die als Resultat der Geschichte um Berenger Sauniere entstanden ist, lässt mich vermuten, dass das Mysterium von Rennes-le-Chateau ein “Sammelpunkt” für ein Thema ist, das für jemanden sehr wichtig ist! Die Theorien riechen förmlich danach, dass sie vorsätzlich “eingepflanzt” wurden und nun systematisch bekannt werden, um Forscher und Schatzsucher auf der ganzen Welt auf den Arm zu nehmen und in eine Richtung zu locken. Die “Aura” des Materials beruht teilweise auf der Tatsache, dass es von “höchst privilegierten” Quellen stammt. Die Themen, die alle zusammen in diesem Morast von Desinformation verknüpft werden, schließen die Templer, die merowingischen Könige, die Rosenkreuzer, die Freimaurer, die Nazis und natürlich die königliche Abstammung Jesu Christi mit ein! Doch all das kann ein konzertiertes Ablenkungsmanöver sein!

Die meisten der sogenannten “Dokumentationen” über die Ereignisse von Rennes-le-Chateau und der Priorei von Sion haben fast immer, wie sich herausstellte, dubiose, wenn nicht überhaupt unauffindbare Autoren. Regelmäßig “borgt” man sich Namen von Toten aus, die Berichten zugeschrieben werden, und wenn nachgeforscht wird, stellt sich unweigerlich heraus, dass alles falsch ist. Es stellt sich auch heraus, dass Absender von “wichtigen Informationen” nicht einmal existieren. Dokumente tauchen auf und verschwinden in der Bibliotheque Nationale, oder sind plötzlich in einer Form vorhanden, und dann in der nächsten.

Das ganze Problem scheint daher herzurühren, dass LL&B die Behauptungen und die Berichte der Priorei von Sion akzeptiert haben, und das hauptsächlich aufgrund einer Reihe von vielen “seltsamen Zufällen” und unüblichen Funden während ihrer Nachforschungen. Wer immer hinter diesen Ereignissen stand, hat die Publizisten gut ausgewählt, denn diese Ereignisse wurden von Leuten erfahren, die die beträchtliche Fähigkeit hatten, das Denken vieler Menschen zu beeinflussen. Und das taten sie auch. Sie arbeiteten sorgfältig und fügten ihre Ergebnisse klar und eloquent zusammen, und das trotz eines eigenartigerweise blinden Optimismus, dass das, was sie erfahren hatten, wahr sein MUSSTE, da sie es natürlich SELBST erfahren hatten und es so eindeutig nicht gefälscht gewesen sein konnte, da es ja einfach niemanden gab, der all die “Bestätigungen” und Zufälle fälschen konnte, die ihnen widerfahren sind. Das wäre eine solch riesige Verschwörung, über eine so lange Zeitspanne, dass eine solche Annahme schlich und einfach unvorstellbar war.

Nun, wenn man dabei das Kontrollsystem und die Fähigkeiten zur Manipulation von Raum/Zeit von Wesen aus der 4. Dichte nicht in Betracht zieht, IST das unvorstellbar.

Wir sollten uns an etwas erinnern, was die Cassiopaeaner gesagt haben:

“Hütet euch von Desinformation. Sie leitet eure Aufmerksamkeit von der Realität ab und lässt euch so offen für Gefangennahme, Eroberung und sogar für eine mögliche Zerstörung zurück. (…)

Fehlinformation kommt von scheinbar verlässlichen Quellen. Es ist für euch extrem wichtig, kein falsches Wissen zu erlangen, da dies schädlicher ist, als überhaupt kein Wissen zu besitzen. Denkt daran, Wissen schützt, Ignoranz gefährdet. (Mich interessiert dabei, wer die Kraft und die Fähigkeit besitzt, solche “Bestätigungen” oder Zufälle einzurichten?) Dieselben Kräfte, die Fehlinformationen verbreiten: Bruderschaft/Konsortium/Illuminaten/New World Order/”Antichrist”/Echsen. …Es bestehen für die zuvor erwähnten Kräfte keine Schwierigkeiten, irgendjemandem scheinbar individuelle Aufmerksamkeit zu geben.”

Bemerkt die erste Bemerkung über Desinformation, die unsere Aufmerksamkeit von der Realität ableitet und uns so offen für Gefangennahme, Eroberung und sogar für eine mögliche Zerstörung zurücklässt!

Nichtsdestotrotz ist die Idee einer königlichen Abstammung Jesu Christi nicht nur eine Sensation, sondern sie dient auch massiv der Buchindustrie. Wir befinden uns hier in Gegenwart eines beginnenden Mythos, und es ist spannend es zu beobachten! Die meisten Menschen merken nicht, dass LL&B wiederholt davor warnen, die Priorei von Sion als stichhaltig und deren Dokumente als unfehlbar anzuerkennen, auch wenn sie selbst dazu tendieren, es zu “glauben”. Im Epilog ihres zweiten Buches, Das Vermächtnis des Messias, schreiben sie:

“Mehr über die heutige Prieuré de Sion in Erfahrung zu bringen war das Ziel unserer Recherchen. Wir hatten etwas Definitives über ihre Mitgliedschaft, ihre Macht und ihre Mittel herausfinden wollen, und wir hatten gehofft, irgendwann ins Zentrum des Labyrinths vordringen zu können – wobei wir nicht darauf brannten, den dort möglicherweise lauernden Minotaurus zu töten. Doch wir wollten ihm wenigstens gegenübertreten. Aber immer wieder wurden wir ausmanövriert, immer wieder war man uns, mit Hilfe raffinierter Tricks, einen Schritt voraus.

(…) Die Prieuré de Sion ist zwar weniger kriegerisch und militaristisch, aber sie bietet besonders gute Voraussetzungen für die Vermittlung ritterlicher Ideale. Sie hat es ferner leicht, sich als etwas Größeres darzustellen. Im Unterschied zu vielen anderen gesellschaftlichen, politischen und religiösen Institutionen besitzt die Prieuré, wie im zweiten Teil des Buches gezeigt wurde, erstaunliches psychologisches Einfühlungsvermögen. Sie begreift Tiefe und Ausmaß der inneren Bedürfnisse des Menschen. Sie versteht es, Archetypen – archetypische Bilder und Themen – zu einem Faszinosum werden zu lassen.

Eines der eindruckvollsten archetypischen Symbole ist das des roi perdu (verlorener König) – des mit übernatürlichen Kräften ausgestatteten Monarchen, der seine Aufgabe auf Erden erfüllt hat, aber nicht wirklich stirbt; er zieht sich abwartend in eine andere Welt zurück, bis die Not des Volkes seine Rückkehr fordert. Englischsprachige Leser sind durch König Artus mit diesem Phänomen vertraut. In Wales entspricht Owen Glendower demselben Archetypus wie Friedrich Barbarossa in Deutschland. Der roi perdu, der die zentrale Rolle im Mythos der Prieuré spielt, ist König Dagobert II., der letzte tatsächlich regierende Merowinger. Dagobert wird von der Prieuré so stilisiert, dass sein Bild in der Vorstellung der Menschen mit dem des höchsten verlorenen Königs, Jesu selbst, verschmilzt. Auf psychologisch-symbolischer Ebene, ganz unabhängig von jeder Frage einer direkten Abstammung, wird Dagobert zu einer Erscheinungsform Jesu. Wenn diese psychologische Assoziation – auch nur im Unterbewussten – hergestellt ist, lässt sich der Gedanke einer buchstäblichen und historischen Abstammung um so leichter verbreiten. Mit Hilfe solcher Interpretationen erhielt das Rätsel von Rennes-le-Chateau magnetische Anziehungskraft, nicht nur für uns als Autoren, sondern auch für die Leser.

Die Prieuré durchschaut die intime Beziehung zwischen Vertrauen und Macht. Sie begreift die Kraft des religiösen Impulses und weiß, dass dieser Impuls, aktiviert und in die richtige Bahn gelenkt, potentiell so gewaltig ist wie etwa die Macht des Geldes – so gewaltig, dass er ein alternatives Machtprinzip darzustellen vermag. Und schließlich weiß die Prieuré sich selbst zu verkaufen, ein Image von sich selbst zu schaffen, das ihren eigenen Zielen entspricht. Sie ist fähig, Außenseiter so zu manipulieren, dass diese sie für die vollendete archetypische Gruppe halten. Wie echt ihr Stammbaum letztlich auch sein mag, sie vermag den Eindruck zu vermitteln, das zu sein, was die Menschen in ihr sehen sollen, weil sie die Dynamik durchschaut, auf der solche Eindrücke beruhen.

Aber psychologische Subtilität und die Fähigkeit, sich selbst zu vermarkten, sind nicht die einzigen Vorzüge der Prieuré de Sion. Im Jahre 1979 hatte Monsieur Plantard uns ganz kategorisch mitgeteilt, die Prieuré sei im Besitz des Tempelschatzes von Jerusalem, den die Römer während des Aufstandes im Jahre 66 geraubt hatten und der später in den Süden Frankreichs, in die Gegend von Rennes-le-Chateau, verschleppt wurde. Der Schatz, erklärte Monsieur Plantard, werde Israel zurückgegeben, “wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist”. Sollte die Prieuré den Tempelschatz tatsächlich besitzen und ihn heute vorzeigen können, wären die Folgerungen umwerfend. Wir hätten es nicht nur mit einer archäologischen Sensation zu tun, die die Trümmer von Troja oder die Grabstätte des Tutanchamun bei weitem überträfe, sondern es ergäben sich auch religiöse und politische Fragen für die Gegenwart. Denn was würde eine solche Entdeckung für das moderne Israel sowie für Judentum und Christentum bedeuten? Was wäre, wenn – durch Aufzeichnungen oder andere Beweise aus dem Tempel von Jerusalem belegt – Jesus als der Messias erschiene? Nicht als der Messias der christlichen späteren Überlieferung, sondern als der von den Menschen Palästinas vor zweitausend Jahren erwartete Messias – das heißt als ein Mann, welcher der rechtmäßige König dieser Nation war, der heiratete, Kinder zeugte und vielleicht gar nicht am Kreuz starb. Wären nicht zwei Weltreligionen – und möglicherweise auch der Islam – in ihren Grundfesten erschüttert? Wären nicht mit einem Schlag die theoretischen Differenzen zwischen Judaismus und Christentum und zumindest einem Teil der islamischen Gegnerschaft gegenstandlos?

Jedenfalls kann die Prieuré de Sion, abgesehen von dem Tempelschatz, einen Anspruch vorbringen, der sogar in der heutigen Welt viel Anerkennung findet. Im Namen der Familien, die sie repräsentiert, kann sie eine dynamische Erbfolge bis hin zum alttestamentlichen Haus Davids nachweisen. Sie ist in der Lage, definitiv und allen Forderungen auch der sorgfältigsten genealogischen Forschung nachkommend zu behaupten, dass die Merowingerdynastie der davidischen Linie angehört – und dass dies formell von den ihnen folgenden Karolingern sowie von anderen Monarchen und von der römischen Kirche der damaligen Zeit anerkannt wurde. Mit Hilfe moderner Reklame- und Marketingtechniken könnte die Prieuré der heutigen Welt eine Figur liefern, die, im streng biblischen Sinne des Wortes, als Messias auftritt. Solche Gedanken mögen absurd erscheinen, aber sie sind gewiss nicht absurder als der Glaube Zehntausender Amerikaner, die bereit sind, sich irgendwo auf dem Highway zwischen Pasadena und Los Angeles aus ihren Fahrzeugen in den Himmel entrücken zu lassen.

Das bedeutet keineswegs, dass wir nun mit einer baldigen Pressekonferenz und dem unvermeidlichen Medienzirkus zu rechnen hätten. Zurzeit ist eine öffentliche Ankündigung wohl nicht aktuell. Eine direkte Abstammung vom Hause David – wenn es sich nachweisen lässt, von Jesus selbst und seiner Familie – kann niemals als Sprungbrett für den Griff nach der weltlichen Macht dienen. Die Prieuré de Sion und/oder die merowingische Blutlinie können nicht einfach ihre Identität preisgeben in dem naiven Glauben, die allgemeine Hirngerissenheit werde das übrige schon erledigen. Es würde zu viele Skeptiker und Gleichgültige geben. Auch unter jenen, die die Legitimität der merowingischen Abstammung anzuerkennen bereit sind, würde man zu viele Opponenten finden – Menschen, die, unabhängig von ihrer religiösen Bindung, keinen besonderen Wunsch haben, von einem Messias regiert zu werden. Und es wird zu viele Menschen geben, die schon an der Macht sind oder sich um Machtpositionen bemühen und die einen neuen Konkurrenten schwerlich begrüßen dürften.

(…) Aus all diesen Gründen taugt eine Ahnentafel also nicht als Sprungbrett zum Griff nach der Macht. Sie ist vielmehr eine Trumpfkarte, die zu Konsolidierung der Macht ausgespielt werden kann, wenn man dieser bereits sicher ist.

(…) Wir, die Autoren, möchten nicht als Anhänger oder Propagandisten der Prieuré de Sion betrachtet werden. Im Gegenteil, wir begegnen ihr kritisch… Ganz abgesehen von allen theoretischen Überlegungen stellt jede Machtkonzentration in den Händen einer kleinen Gruppe von Menschen – besonders einer Gruppe von Menschen, die vornehmlich im Verborgenen handeln – in unseren Augen eine mögliche Gefahr dar.

(…) Doch unser Zeitalter scheint entschlossen, dem einen oder anderen messianischen Mythos auf der Suche nach Sinn zu folgen. …Die Prieuré de Sion kann keinen Messias liefern, so, wie ihn sich etwa amerikanische Fundamentalisten heute irrtümlich vorstellen. Wir bezweifeln, dass irgendjemand außerhalb eines Trickfilmstudios dazu in der Lage wäre… (Das Vermächtnis des Messias, 1986; fettgedrucktes betont.]

Nun, lasst mich vermuten, wer einen Messias hervortun kann, der den Menschen der Welt sprichwörtlich eine vor den Latz knallen kann: 4. Dichte Orion STS.

Und aus dem Nachgehen dieses Phänomens der Prieuré de Sion sieht es genau danach aus, als ob das die Basisarbeit für solch einen Coup ist. Wie wärs mit einer kleinen Eine Welt Religion, bei dieser Neuen Weltordnung? Steht das “vor der Tür?”

Dieses kleine Beispiel an Details scheint wie ein kräftiger Nachweis einer multinationalen Verschwörung, sowohl von Einzelpersonen als auch Gruppen zu sein, die nach der Weltherrschaft streben. Wenn wir jedoch die hermetische Maxime, wie oben, so unten bedenken, dann müssen wir ins Auge fassen, dass all die Ereignisse und Bewegungen in unserer Welt Ausdruck einer umfassenderen Realität sind – der eines Kontrollsystems in der 4. Dichte, das nach Hegemonie strebt; das seit Jahrhunderten die Karten ausspielt, kleine Gruppen in immer größere vereint, mit immer größerer Expansion und sich mit dem Bild von “Feuer und Licht” erneuert.

“Der neue Universalismus enthält, dass die Erkenntnis des Menschen eines universellen Gottes als Feuer und Licht wahrgenommen und gekannt wird, und dies ist in allen Religionen und Zivilisationen das zentrale Thema. Es erklärt deren Wachstum und Zerfall. (Haggar, The Fire and the Stones, 1991)

Wir stehen an einem Wendepunkt, wo alle Nationen auf der ganzen Welt über politische Union als Teil einer einzigen Weltgemeinschaft diskutieren. Und es ist die Religion, die als Bindemittel angesehen wird, alle zusammen zu führen. Das einzige Problem, das wir dabei haben, wenn wir darüber nachdenken, ist: Wer führt uns an?

Es gibt viele, die an die alte Lüge glauben, dass “…die Grenzen, die jede “Welt” abgrenzen und sichern nur mittels Wesen überbrückt werden können, die geistig und moralisch rein sind.” Dann wird weiters die Idee verbreitet, dass “die Störenfriede regional und auf der Erde zu finden sind. Dass sie eher Untermenschen als Menschen sind. Atavistisch. Wer sollte eine Variante propagieren, dass sie von woanders herkommen, große Kräfte besitzen und zu Recht gefürchtet werden: ein abgedroschener Bluff und Trick.”

Diese Sicht wird in Nicholas Haggars Buch The Fire and the Stones (keine deutsche Übersetzung bekannt) vertreten, wo wir auch folgendes lesen:

“Die Verbreitung des Feuers über Religionen (ist) die treibende Kraft, welche die Genesis der Zivilisationen erklärt. …Kann es eine allgemeine Akzeptanz der Wiederentdeckung des verlorenen Wissens des Feuers geben? …Die Wahrheit kommt nun, im Gegensatz zu früheren Jahren, immer mehr an Tageslicht. Das Esoterische wird nach außen gekehrt und es bestehen Anzeichen, dass das, was bislang unter einem Deckmantel verborgen war nun denjenigen innerhalb “der Massen”, die auf die Suche vorbereitet sind, breit verfügbar gemacht wird. Es gibt Beweise (die eindeutig aus New Age Seminaren stammen), dass in der heutigen Zeit das Feuer im Bewusstsein der gewöhnlichen Menschen brennt. …Das Feuer zu erfahren wird immer mehr der gesamten Menschheit zur Verfügung stehen, wie es auch während dem Wachstum einer Zivilisation weit verbreitet ist.

Die nächste Stufe in dieser Erweiterung des metaphysischen Bewusstseins ist eine Bewegung, die das Christentum und andere Religionen wieder mystiziert, und es scheint dass wir eine metaphysische Revolution erleben werden. … Es kann eine Vertiefung und Erweiterung der europäischen Gemeinschaft in ein integriertes Konglomerat erwartet werden, was von einer Wiederauferstehung der metaphysischen Vision begleitet werden wird.

…Wir konnten sehen, dass alle ausgestorbenen Zivilisationen der Erde in größere Gruppierungen “gestorben” sind; kann es sein, dass diese größeren Einheiten selbst in noch größere, umfassende Gruppen sterben, in eine weltweite (obgleich von Amerika geschaffene) Zivilisation. …All die verschiedenen Kulturen und Zivilisationen entspringen aus einer Quelle und fließen in eine Zivilisation, vielleicht noch zu unserer Zeit. Ist das Ende der Vision des Feuers – der Vision von Gott – der Geschichte alle Zivilisationen der Welt in eine einzige zu vereinen?

Wenn eine von Amerika geführte, weltweite Zivilisation ihren Platz im 21. Jahrhundert einnimmt, wird ihre Wachstumsentwicklung vom Feuer geleitet sein. Anders gesagt, wird ihr Wachstum geschaffen werden, vereinigt und verlängert durch eine weltweites Feuer (die zentrale Idee), das den Massen der Welt über eine Religion übermittelt wird. …Es würde die Revolution der Satellitentechnologie und Weltkommunikation nutzen, um seine Botschaft zu verbreiten.

…Die “alternative” New Age Bewegung, die vielen Kleingruppen, wurden durch das wachsende amerikanische Feuer inspiriert. Sie wurden auch von der Vision der 1776 Illuminaten inspiriert, von der Irrlehre, die zum Zusammenwachsen aller Weltreligionen ermutigt. …Die New Age Bewegung ist sowohl Nachfolger des Amerikanischen Neuen Gedankens und Vorläufer eines kommenden Universalismus… …Die New Age Bewegung ist voll von Menschen, die erleuchtet wurden, oder die kurz vor der Erleuchtung stehen. Sie befinden sich in esoterischen Gruppen, und nicht in christlichen Gemeinden, da sie sich (vielleicht voreilig) von einer Tradition getrennt haben, die sie aufgrund dreieinhalb Jahrhunderte von Humanismus und Materialismus als geschwächt betrachten, und auch durch die Verweltlichung der traditionellen christlichen Vision der Mythen des 14. Jahrhunderts, die sie bewundern. …Es ist, als ob sich die esoterischen Gruppen zur Idee einer von Amerika geführten, weltweiten Religion vortasten. Tatsächlich haben die esoterischen Gruppen, aus der Sicht der kommenden, weltweiten und von Amerika geführten Zivilisation, ausgezeichnete Arbeit zur Vorbereitung der weltweiten Kultur geleistet.

…Durch ihre Bemühungen kann eine weltumspannende Religion wachsen, welche die von Amerika geführte, weltweite Zivilisation des 21. Jahrhunderts vereinigen und beherrschen wird, so wie das Christentum die neuen römischen Christen und das byzantinische Reich vereinigt und beherrscht hat. So wie das Christentum Elemente anderer metaphysischer Systeme übernommen hat – den Druiden Yesu, das elysische Korn, die römische Isis (die zur Jungfrau Maria wurde) und so weiter – so könnte eine neue, von Amerika geführte, universalistische Religion, die von der europäischen Verschmelzung abgeleitet wurde, …das Christentum absorbieren, aber auch alle Systeme vermengen, neue Formen annehmen… und Praktiken kombinieren…” (Haggar, ebenda, Fettgedrucktes von mir)

Uns so finden wir eine völlig andere Sichtweise; eine, in der die Illuminaten, die der Autor mit den weltkontrollierenden Bankinteressen von Finanzkriegen und Revolutionen in Verbindung bringt, als die “guten Jungs” wegkommen, da dabei letztendlich eine universale Religion und eine Weltregierung herauskommt! Er hat, wie er es nennt, “Die Vision Gottes in 25 Zivilisationen” aufgezeichnet, von der er sagt, dass es eine “große vereinigende Theorie von Weltgeschichte und Religion” ist. Er definiert 61 Stufen der Zivilisation und sieht im Wesentlichen die “Lügen”, die im Namen der Religion verbreitet werden, als akzeptabel an, wenn sie “zivilisatorische” Ergebnisse bringen.

Bei meinen eigenen Studien, die tiefer zu reichen scheinen als die des Herrn Haggar, kam ich in Bezug auf den Grund dafür, dass solche “Stufen” immer zu einer Verschmelzung einer oder mehrerer Kulturen in eine Größere führen, auf verschiedene Ergebnisse, die fast immer unvermeidbar mit einem Genozid in Verbindung stehen. Doch Herr Haggar beschönigt bei seinem Versuch das Endergebnis als positiven Ausgang darzustellen einfach diese Tatsache. Ich frage mich, ob er sich bewusst ist, dass diese letztendliche Vereinigung in diese Kraft münden könnte, die hinter dem Bild des “Feuers” steht. Die Erfahrungen – seit Jahrtausenden – haben uns gezeigt, was LL&B oben schreiben:

”…Ganz abgesehen von allen theoretischen Überlegungen stellt jede Machtkonzentration in den Händen einer kleinen Gruppe von Menschen – besonders einer Gruppe von Menschen, die vornehmlich im Verborgenen handeln – in unseren Augen eine mögliche Gefahr dar.”

Uns so werden wir wieder daran erinnert, was die Cassiopaeaner diesbezüglich gesagt haben:

A: Hier habt ihr was zum Verdauen: Warum haben eure Wissenschaftler das Offensichtliche übersehen, wenn sie darauf bestehen, dass außerirdische Wesen nicht von einem entfernten Sonnensystem auf die Erde reisen können???

F: (L) Und was ist dieses Offensichtliche?

A: Sogar wenn Reisen mit Lichtgeschwindigkeit, oder noch “schneller”, nicht möglich wären, und das sind sie natürlich, gibt es keinen Grund, warum eine außerirdische Rasse nicht einen “Raumbogen” konstruieren und über viele Generationen darauf leben könnte. Sie könnten dadurch über große Distanzen in Raum und Zeit reisen und nach einer passenden Welt Ausschau halten, die sie erobern können. Nachdem sie diese Welt gefunden haben, könnten sie daraufhin diesen Bogen in einem entfernten Orbit installieren, Basisstationen auf verschiedenen festen Untergründen in diesem Sonnensystem bauen und damit fortschreiten, die gewählte Zivilisation geduldig zu manipulieren, um eine passende Technologieinfrastruktur zu entwickeln. Und schließlich, nach der Einrichtung eines langen, langsamen und riesigen Gedankenprogrammierungsprojektes, würden sie einfach einfallen und den Planeten übernehmen, wenn die Situation gerade passend erscheint.

F: (L) Wenn es so viele von uns hier gibt, warum kommen sie nicht einfach her und übernehmen uns?

A: Das ist ihre Absicht. Das ist schon seit ziemlich langer Zeit ihre Absicht. Sie sind in der Zeit, wie ihr sie kennt, vor und zurück gereist um die Dinge so einzurichten, dass sie die größtmögliche Energie mit dem Übergang vom dritten ins vierte Level, den der Planet erfahren wird, absorbieren können. Das in der Hoffnung, dass sie euch auf der vierten Ebene übernehmen und dabei verschiedene Dinge erreichen können.

  1. Die Beibehaltung ihrer Rasse als lebensfähige Spezies;
  2. Anwachsen ihrer Anzahl;
  3. Steigerung ihrer Macht;
  4. Ausdehnung ihrer Rasse über den gesamten Bereich der 4. Dichte.

Um all dies tun zu können, haben sie mit Ereignissen seit ungefähr 74.000 Jahren, wie ihr es auf euren Kalendern messen würdet, bei euch eingegriffen. Und sie taten dies in einem völlig ruhigen Zustand in Raum/Zeit, von wo sie durch ihren Willen während dieser Tätigkeit in der Zeit vor und zurück gereist sind.

F: Wenn ich nun die Informationen über die Religionen quer durch die Jahrhunderte zusammenfüge, komme ich zu der eher schwierigen Erkenntnis, dass die ganze monotheistische Idee, die offenbar das Grundkonzept der “Söhne des Gesetzes des Einen” war, das klügste, verschlagenste und durchtriebenste Kontrollmittel ist, dem ich in meinem Leben jemals begegnet bin. Egal woher es kommt, die Glaubengenossen/Priester sagen “wir haben den EINEN Gott, WIR sind seine Vertreter, ihr zahlt uns euer Geld und wir sagen ihm, dass er in der nächsten Welt zu euch lieb sein soll!”

A: Klug, wenn jemand getäuscht ist. Eine blöde Trüffel, wenn jemand nicht getäuscht ist.

F: Ja, ich weiß! Doch wenn man diese Täuschung bloßlegt, ist diese Lüge, dass die “Kraft” da “draußen” liegt, unglaublich. Die Kantekkianer waren also die “Söhne des Belial”, und das ist nicht notwendigerweise eine negative Angelegenheit. Demnach wurden die “Söhne des Gesetzes des Einen” in das monotheistische Judentum pervertiert, welches danach in die christlichen religiösen Mythen transformiert wurde. Es ist eine andauernde Sache, die seit atlantischen Zeiten weitergeführt wurde.

A: Gewebt von jenen, welche die Lichter darstellen.

F: (L) Und so war das immer. Sie erscheinen als die “Engel des Lichts”. Und im Wesentlichen wurden von dieser Gruppe die gesamte Geschichte neu geschrieben.

A: Unter dem Einfluss von Anderen. Von wem vermutest du?

F: (L) Nun, Orion STS.

A: Sie sandten Lichtsäulen und Streitwagen aus Feuer, um die Botschaft zu übermitteln.

Und ganz sicher ist dieses Rennes-le-Chateau Business eines der eindeutigsten Beispiele für solche Manipulationen, wie wir gleich sehen werden. Es ist, wie Herr Haggar vermutet: “Eine Bewegung, die das Christentum und andere Religionen wieder mystiziert”, geschaffen als Infrastruktur für eine “eine weltweite (obgleich von Amerika geschaffene) Zivilisation.” Er zeigt auch scharfsichtig auf, dass “…die esoterischen Gruppen, aus der Sicht der kommenden, weltweiten und von Amerika geführten Zivilisation, ausgezeichnete Arbeit zur Vorbereitung der weltweiten Kultur geleistet haben.”

Es ist im Lichte der folgenden Aussage der Cassiopaeaner höchst interessant, dass Mr. Haggar andeutet, dass diese “Neue Welt Religion” von “Amerika geschaffen” sein wird:

F: Warum geschehen in Nordamerika mehr Alien-Entführungen als in anderen Statten auf der Welt?

A: Die Regierung hat den Kanal geöffnet. Nordamerika ist derzeit die “Hauptstadt” von STS.

Allerdings, ganze Scharen von Amerikanern werden auf den Dächern der Wolkenkratzer ihre Willkommensfahnen schwenken, herumtanzen und die Ankunft ihrer “Retter” feiern, die gekommen sind, um “(sich) der Menschheit zu (be)dienen”. Als “Hauptgericht”, sollte ich hinzufügen.

Im Herbst 1996 strahlte die BBC eine weitere Sendung über Rennes-le-Chateau aus, wobei im Wesentlichen die ganze Sache “aufgedeckt” wurde. Sie waren nun der Ansicht, dass die Pergamentrollen, die angeblich bei Berenger Sauniere gefunden wurden, moderne Fälschungen waren. Sie wurden offenbar von einem nahen Freund Pierre Plantards, dem Marquis Philippe de Cherisey, gefälscht. Augenscheinlich hatten sie miteinander Streit und der eine sabotierte den anderen. Pierre Plantard wurde als subversives Element mit Verbindungen zur Nazi Szene und politisch extrem rechten Neigungen entlarvt. Darüber hinaus hatte M. Plantard Vorstrafen wegen Betruges.

Die sogenannten Secret Dossiers der Priorei von Sion, die in der Bibliotheque Nationale hinterlegt worden waren, stellten sich als clevere Fälschungen heraus, die mittels genauem Geschichtswissen und meisterhafter Vorstellungsgabe erstellt wurden. Und so weiter.

Offenbar wurde durch die Nachforschungen zu der Sendung bekannt, dass Gerard de Sede wusste, dass die Dokumente entweder vor, oder bald nach seinem Treffen mit Henry Lincoln gefälscht worden waren. Henry Lincoln und seine Mitarbeiter arbeiteten zehn Jahre lang an dem Projekt und waren sich dabei nicht bewusst, dass sie auf den Holzweg geführt worden waren.

Trotzdem haben die meisten der Autoren, die im Folgenden über Rennes-le-Chateau berichteten, die erste Linie von LL&B übernommen. Sie scheinen alle die Gültigkeit der Priorei von Sion und deren Dokumente und Geheimdossiers zu akzeptieren.

Und doch gab es ETWAS, das in Rennes-le-Chateau vor sich ging. Etwas sehr machtvolles, das in der Lage war, so viele Menschen zu täuschen!

Neulich wurde von einem Gentleman namens Guy Patton ein Buch mit dem Titel Web Of Gold (Goldnetz) veröffentlicht. Herr Patton vertritt die Ansicht, dass um das Rätsel von Rennes-le-Chateau eine Kabale EXISTIERT, und dass sie etwas mit Nazis zu tun hat. Er führt für die Verbindung Plantards mit den Nazis gute Gründe an. Interessanter ist jedoch seine Annahme über die Verbindungen der Politik des Abbe Saunier mit bestimmten Gruppen, die etwas mit dem Arktos-Mythos der arischen Überlegenheit zu tun hat. Er macht eine Reihe höchst interessanter Beobachtungen, die auf unsere Geschichte noch großen Einfluss haben werden. Unglücklicherweise hat Mr. Patton die Quellen seiner Quellen nicht überprüft. Daher ist das Buch eher oberflächlich, wenn darin behauptet wird, dass sich die ganze Angelegenheit nur um den Tempelschatz dreht, und dass die Nazis und viele andere die ganze Zeit nach diesem Schatz aus waren. Darum geht es nicht, das kann ich euch versichern. Doch wie wir sehen werden, sind diese Gruppen eindeutig nach etwas aus, von dem sie glauben, dass es ihnen die ultimative Macht über den ganzen Planeten geben wird. Und es kann sein, dass das Geheimnis dazu in Rennes-le-Chateau für diejenigen verborgen liegt, die schlau genug sind, durch den Sumpf der Desinformation durchzuwaten.

Es scheint ziemlich klar zu sein, dass es einen starken Glauben an einen Schatz gibt, der in der dortigen Gegend verborgen liegt, doch in einem weiteren Buch, The Horse of God (Das Pferd Gottes) (in dem aufgrund einer Reihe noch aufregenderer Zufälle vermutet wird, dass der Schatz die Bundeslade ist), steht, dass Abbe Sauniere auf der Gehaltsliste von Abbe Boudet stand. Die Spur des verschwenderischen Lebensstils von Abbe Sauniere scheint dies jedoch nicht zu bestätigen. Er hatte sich jedoch mit Boudet, seinem Freund, verkracht, und in dieser Zeit hörte der Geldfluss auf. Kurz nach ihrer Versöhnung begann das Geld aber wieder zu fließen, und Sauniere machte schon ambitionierte Baupläne, doch kurz danach verstarb Boudet und alle Pläne wurden letztendlich durch Saunieres Tod gestoppt. Vielleicht war jemand für den Tod Boudets verantwortlich, der dann auch Sauniere loswerden musste?

Neulich erschien noch ein Buch über dieses Thema, Rex Deus, das alle anderen an Absurdität und Verlässlichkeit auf die gleichen alten Vermutungen übertrifft. Nur der Betrug, der in diesem Buch aufgezeichnet ist, kann wahrlich pathetisch mit der Arbeit der Priorei von Sion verglichen werden! In Rex Deus stammt die “Blutlinie” von den 24 Ältesten des Jerusalemer Tempels, und der einzige Befürworter dieser Idee ist ein eigenartiger Informant, der den Autoren mysteriös erscheint und ihnen diese Geschichte mit großer Aufrichtigkeit und Überzeugung erzählt. Doch leider war er nicht in der Lage, die Dokumente beizubringen, von denen er behauptet, dass sie existieren, da sein Bruder die Kommode verkauft hatte, in der sie aufbewahrt worden sind! Wie traurig und wie passend! Klarerweise behaupten die Autoren, dass sie durch seine Art sehr beeindruckt gewesen sind, und durch seine Geschichte und die darauf folgende “Verifizierung”, die sie in anderen Arbeiten gefunden haben. (die alle auf dem Rennes-le-Chateau Business beruhen, das wir bereits lang und breit durchgenommen haben). Herrgott im Himmel! Haben die nichts von den Erfahrungen von LL&B gelernt?

Die einzige Frage, die ich an Marilyn Hopkins, Graham Simmans und Tim Wallace-Murphy über ihr oben erwähntes Buch habe, ist: Habt ihr auch euren Typen gefragt, ob er einen Bluttest gemacht hat? Wenn er nämlich aus der Priesterlinie der Templer stammt, wie er behauptet, dann bedeutet das, dass er ein Cohen ist, und es ist wissenschaftlich bewiesen, dass die Cohens sehr ausgeprägte Markierungsgene besitzen.

Die Cohanim (Mehrzahl von Cohen) sind die Priesterfamilie der Juden aus dem Stamm Levi. In der jüdischen Tradition, basierend auf der Torah, sind alle Cohanim Abkömmlinge von Aaron, dem Bruder des Moses. Die Linie der Cohen folgt in der Erbfolge der väterlichen Linie, und ist seit 3.300 Jahren, oder mehr als 100 Generationen, nicht unterbrochen worden.

In Zuge einer Studie, wie im angesehenen britischen Wissenschaftsmagazin Nature (vom 2. Januar 1997) berichtet wurde, wurden 188 jüdische Männer gebeten, Zellen aus ihrer Wange bereitzustellen, aus denen ihre DNS zu Studienzwecken extrahiert wurde. Die Teilnehmer aus Israel, England und Nordamerika wurden gebeten anzugeben, ob sie ein Cohen, Levi oder Israelit sind, und deren Familienhintergründe wurden beleuchtet. Die Ergebnisse der Analyse der X-Chromosom-Markierungen waren wirklich signifikant. In 95% der Cohanim wurde eine spezielle Markierung (YAP-) entdeckt, die auch in einem signifikant niedrigeren Prozentsatz in den Nicht-Cohanim auftrat.

In einer zweiten Studie sammelten Dr. Skorecki und seine Mitarbeiter noch mehr DNS-Proben und erweiterten ihre Auswahl der Y-Chromosom-Markierungen. Ihre Hypothese bestätigend, fanden sie in 97 von 106 getesteten Cohens einen speziellen Array von sechs Chromosomenmarkierungen. Die Markierungen wurden als der Cohen Modal Halotypus (CMH) bekannt – die genetische Standardsignatur der jüdischen Priesterfamilie. Die Chancen, dass solche Funde zufällig gemacht werden, stehen 1:10000.

Es gibt keinen einzigen Beweis, nicht einmal einen Klitzekleinen, der die Behauptungen des “Rex Deus” Informanten belegen könnte. Es wäre ja nicht zuviel verlangt – ein paar Zellen aus der Wange, und schon wäre es erledigt. Ohne diese kleine Sicherstellung hat man nichts anderes getan, als den Markt mit dem Wirrwarr desselben alten Unsinns vollzustopfen.

Doch kommen wir zu den wiederholt aufgetretenen Zwischenfällen “erstaunlicher Synchronizität” und Zufällen zurück, die zu dieser oder jener unglaublicher Entdeckung “geführt” haben. Ich denke, dass die Autoren der Bücher The Tomb of God (Das Grab Gottes) (indem behauptet wird, dass Jesus’ Körper bei Rennes begraben liegt), und The Horse of God da droben mit LL&B um ihre Verrücktheit kämpfen! Die Erfahrungen, die Martha Neyman, Autorin des zweiteren Buches, beschrieb, führten zu einer Konversation zwischen uns, die ich hier gerne zum Besten geben möchte:

Von: Laura Knight-Jadczyk

Gesendet: Die, 3. Nov. 1998

Liebe Martha,

…ich habe vor langer Zeit realisiert, dass dieses Rennes-le-Chateau Business ein “gemachter” Archetypus ist. Diejenigen, die daran teilgenommen haben, machten das aus einem Grund, obgleich sie meistens nicht realisiert haben, dass sie sozusagen manipuliert worden sind und tun, was sie tun, weil es von den “versteckten Bossen” so gewollt wurde. Und geben Sie sich keiner Täuschung hin, solche Wesen EXISTIEREN, und alle Ereignisse unserer Leben und Welt werden von ihnen von “hinter dem Vorhang” aus “gemanagt”. Sie schaffen und zerstören “Geheimgesellschaften” wie sie wollen, auch die Templer, die Priorei von Sion, Freimaurer, Rosenkreuzer, usw. Das sind alles “Hüllen und Deckmäntel.” Und sie gibt es alle, ohne Unterbrechung, seit tausenden von Jahren.

Deshalb ist für mich die Abfolge der Ereignisse, die Sie so rational beschreiben, in Bezug auf die Hintermänner dieses “Dramas” höchst relevant. Sie stimmen mit einigen meiner eigenen Einschätzungen, die ich bereits über Sauniere, Gelis, Boudet und Bigou getroffen habe, überein. Ein Gesetz der “Spionage” lautet: Beobachte die Fakten, NUR die Fakten, und überlegen Sie rückwärts um herauszufinden, wer in einer Situation profitiert, und das wird Ihnen den Hinweis zur darunterliegenden Wahrheit liefern. Nun, ich habe eine solche Vorgehensweise auf die Ereignisse der Geschichte und Geographie fast mein gesamtes Leben angewandt. Es ist eine höchst produktive Übung, egal was dabei eingeschätzt wird.

Die Welt ist in ihrem weitesten Sinne eine Projektion. Wenn Sie wollen, ähnlich Platos Höhle. Wir können die Ursprünge dieser “Schattenbilder” nicht kennen, solange wir nicht unsere Faszination an den bewegten Mustern überwinden und die Höhle verlassen. Doch das erfordert, dass wir uns zuerst darüber bewusst werden müssen, dass wir die Höhle verlassen KÖNNEN…

Wie schon gesagt, ist dieses Business ein “gemachter Archetypus”. Es ist eher eine holographische Projektion eines viel größeren Dramas. Doch die kleinen Mysterien zu lösen ist der Schlüssel dafür, die Schablone auf einen größeren Bereich zu projizieren. Das endet nicht in Südfrankreich, und beginnt schon gar nicht dort.

Jetzt gibt es bestimmte “Schlüsselpunkte” auf dem Planeten, die ich entdeckt habe… seltsame Namen und Zahlen… und “Tempelcharakteristika” (im ursprünglichen Sinn des Wortes), die offenbar bislang vor dem Bewusstsein anderer verborgen werden. Sie sind symbolische, semiotische und philologische Verbindungen von “Unterlagen” von Ereignissen, die den Geist schwanken lassen.

Nur sehr wenige Menschen denken sich hier: “WER MACHT DAS ALLES?” Und damit verknüpft ist die Frage: Was sind deren Fähigkeiten? Und das ist äußerst wichtig. Wenn ich, zum Beispiel, einmal die Fähigkeiten von “denen” unterschätze, dass werde ich sicherlich verschlungen werden. Es liegt in diesem Fehlen des Realisierens, wer die Geheimnisse und den Intellekt dahinter innehat, das die meisten Menschen dazu bringt zu straucheln und in ihrer Analyse zu scheitern. Und seit ich davon überzeugt bis, dass es ein EPOCHALES Geheimnis ist, das mit der Geschichte der Menschheit verknüpft ist, die Bewegung und das Aufladen großer Energiemengen auf dem Planeten selbst, MUSS ich über die “Figuren” hinter solchen Ereignissen nachsinnen.

Ich will Ihnen ein Beispiel geben… Sie erinnern sich, was sie über den Tag des heiligen Anton, den 17. Jänner, geschrieben haben… und über die Zahl 9… und all das. Das ist auf Basis der verfügbaren Materialien angemessen… doch es gibt Bedeutungen, die weit älter sind… und sie kommen in Konstruktionen der Mayas vor… Ich war letztes Jahr in Mexiko und sah eine Figur, die in etwas geritzt war, was einst ein Basrelief auf einem Maya Tempel war… Es war eine Darstellung eines Mannes, der auf seinen Schenkeln und auf seinem Kopf kein Fleisch hatte… doch der Rest seines Körpers war intakt… und seine Beine waren gekreuzt… Ich habe ein ausgezeichnetes Photo davon, das ich ein paar Leuten gezeigt habe. Ich bin mir sicher, dass Sie das Symbol erkennen… Und hier haben wir den antiken Januskult – den Hüter des Tores – dem der 17. Jänner geweiht war… und es gab die Feiern des heiligen Augustus an diesem Tag… und den Eremiten in der Gralsgeschichte… dessen Held Parzival ist… “der das Tal durchbohrt”, oder “die Mumie mit dem langen Stab”, oder “pour suivant” und so weiter; suchen Sie sich eins aus.

Frau Neyman schrieb mir zurück:

Betreff: Re: The Horse

Gesendet: Die, 24. Nov. 1998

Liebe Laura,

Sie sollten mittlerweile mein Buch fertig gelesen haben, denke ich… Da Sie zum Thema Symbolismus so erfahren sind und so viel mehr als ich wissen, würde ich mich sehr freuen, wenn Sie mir ihre Meinung zukommen lassen könnten…

Ich fand es schwierig ihr zu erklären, das ihre Erfahrungen, mit all den Zufällen, Einsichten und der “magischen Landschaft” die sich ihr durch zufällige und erstaunliche Symbole und zeigte, nur eine riesige Manipulation sein KÖNNTEN, doch ich versuchte es:

Ich bin von Ihrer Arbeit beeindruckt, da Sie mehr oder weniger mit Nichts begonnen haben. Sie hatten den einzigartigen Vorteil, “dort gewesen zu sein”, was ich nicht war… Doch es stimmt, es gibt VIELES, was ich mit Ihnen diskutieren möchte, und ich habe mich gefragt, wie offen sie dafür sein werden, wenn “wir unsere beiden Köpfe zu diesem Thema zusammen stecken”. Ich weiß, dass ich mich wie eine Mutter zu allem, was ich schreibe, verhalte. Ich bin sehr sorgsam bei meinen Formulierungen, die als “Kritik” interpretiert werden können. In jedem Fall wollte ich Sie nicht mit meinem Schreiben angreifen. Doch nun sind Sie hier und können mir ein paar Fragen beantworten. Ich denke, dass es einige Dinge gibt, die eine nähere Betrachtung verlangen. Wenn Sie bereit sind mit mir einen kleinen Dialog über dieses Rennes usw. Business zu führen, dann teilen Sie es mir bitte mit.

Ich würde gerne etwas tun, was mein Mann anwendet… man kommt zu einer Theorie, baut die Strukturen auf, schaut, wie sie sich als “Arbeitshypothese” verhält, und wenn man dabei Probleme bekommt, dann wirft man sie beiseite und beginnt von vorne. So macht das mein Mann. Er hat eine Idee, verbringt Wochen mit elendslangen mathematischen Berechnungen, trifft dann auf ein unüberwindbares Hindernis und beginnt von vorne. Eines Nachts saßen wir zusammen und analysierten, in einer Art “handfester Wissenschaft”, die Beweislage der Phänomene in Rennes… Es war eine interessante Übung mit interessanten “Ergebnissen”. Ich dachte damals, dass es zu schade war, dass Sie nicht daran teilnehmen konnten, da wir keine Antworten hatten, weil wir keine Möglichkeiten für persönliche Beobachtungen oder Nachforschungen an Ort und Stelle hatten.

Ich möchte sagen, dass manche der Dinge, die Sie gefunden haben, faszinierend sind, und ich bin davon überzeugt, dass es dafür einen Zweck und einen Grund gibt. Vielleicht sind Ihre Rückschlüsse ja auch richtig – oder fast richtig… doch es bestehen ein paar große Lücken in der symbolischen Beurteilung und im historischen Background. Bei diesem Thema muss man über vieles auf “kalte” und analytische Weise herangehen – einschließlich dieser Zufälligkeiten, die wir beide in dieser Angelegenheit erfahren haben. Dieser “aufregende” Zusammenfluss von “Hinweisen und Artefakten” tendiert dazu, uns zu überzeugen, dass unsere Rückschlüsse korrekt sind… doch ich habe herausgefunden, dass die Sache oft weit komplizierter ist – wie ein Schachspiel. Manche dieser “Zufälle” sind wie eine Bewegung auf dem Schachbrett, die von diesen “Unbekannten” ausgeführt wird, und sie warten darauf, ob wir ihre List durchschauen… Wir können auch den Fehler machen, “in die Falle zu gehen” und die angebotene “Figur” zu “schlagen”, während wir darauf vorbereitet werden, schnell und atemberaubend schachmatt gesetzt zu werden. Unterschätze NIEMALS die Schlauheit und Gerissenheit des Gegners.

Ihre Ideen sind nahezu in den gleichen Worten verfasst, wie auch die Bücher “Auf der Suche nach dem heiligen Gral” und “The Tomb of God”…und zwar in dem Sinne, dass alle Arten von “zufälligen” und “aufregenden” Schriftstücken als Antwort auf die verschiedenen Vorstellungen, die alle Beteiligten hatten, gefunden wurden. Das sollte als Warnung aufgefasst werden, dass so etwas jedem Menschen passieren kann. Ihr alle wart davon überzeugt, dass ihr aus diesen Gründen “auf der richtigen Spur” seid… vergessen Sie das nicht. Auch die anderen Autoren, die genauso aufrichtig wie Sie selbst sind, waren von der “Richtigkeit” ihres “Pfades” und ihrer Rückschlüsse überzeugt, da die SELBEN BEMERKENSWERTEN ZUFÄLLIGKEITEN aufgetreten sind!!!!

Denken Sie daran – UND VERGESSEN SIE ES NIE – dass der Gegner will, dass wir zu falschen Schlüssen kommen… Und vergessen Sie niemals, dass er/sie um so vieles cleverer und erfahrener in einer solchen Täuschung ist, als wir es uns jemals vorstellen können. Das ist KEIN Geheimnis, dass seit ein paar hundert Jahren existiert. Es ist TAUSENDE Jahre alt…

Und wie gesagt, ich “denke hier laut”, sozusagen auf Papier. Das ist nur ein “Szenario”, dass geprüft und getestet werden muss. Ich sage nicht, dass es der “Kernpunkt” ist. Nun, Sie schreiben: Auf Seite 4 sprechen Sie über die BBC Dokumentation, bei der die Medien, als sie nun schon einmal das “Mysterium” bekannt gemacht haben, es daraufhin ziemlich auspressten. Sie stellen hier eine sehr gute Frage: Warum eine gute Story umbringen?

Nun, vielleicht haben sie damals die Story NICHT abgesetzt, weil es bereits so viele Zuseher gab, dass es unmöglich gewesen wäre, sie nicht weiter auszustrahlen… sondern eher aufgrund von Meinungsverschiedenheiten. Eigentlich könnte dieser Schachzug so gestaltet gewesen sein, dass er die Menschen dazu brachte, genau diese Fragen zu stellen, die Sie gestellt haben… so wie warum die Regierung UFOs permanent ins Lächerliche zieht… je mehr sie das tun, desto mehr glauben die Menschen, dass sie etwas zu verbergen haben. Das IST also eine gültige Perspektive, wenn man bedenkt, dass in den Medien und auch sonst üblicherweise eine “doppelt und dreifach rückwirkende Psychologie” eingesetzt wird. Ich glaube also, dass Ihre Frage viel tiefer reicht, als Sie denken.

Doch das erhellt auch einen anderen Bereich… es scheint, dass diese Kerle, die aus diesem Business Geld verdienen, vom Anfang bis zum Ende manipuliert waren. Und Geld zu verdienen war augenscheinlich nicht ihr erstrangiges Ziel, obwohl es für sie durchaus eine Verlockung gewesen sein könnte. Oder das Projekt war zu Beginn für sie verlockend, und wurde erst später sehr ernsthaft. Nichtsdestotrotz können wir folgern, dass das Ziel der BBC Ankündigung genau das Gegenteil war… nämlich dem Thema mittels rückwirkender Psychologie neues Leben einzuhauchen.

Nun stellt sich die Frage: Warum? Warum WOLLTEN sie die Aufmerksamkeit in dieses Gebiet lenken? Warum wurde die Aufmerksamkeit dahin gelenkt, dort zu beginnen?

Springen wir zu Seite 17, wo Sie die “Fakten” auflisten, die fundiert nachverfolgt werden können. Drei “Fakten”.

• Die Dokumente wurden 1886 gefunden. Wir können das nicht als Fakt akzeptieren. Das ist nur ein Gerücht. Egal, welche Argumente dafür, dagegen oder was auch immer, keiner, NICHT EINE Person außerhalb des Kreises, dessen Glaubwürdigkeit fraglich ist, hat JEMALS ein echtes, antikes, oder zumindest “ziemlich altes” Manuskript GESEHEN. Sie wurden in keinster Weise einer professionellen Analyse unterzogen, da sie niemals existierten. Zu behaupten, dass “Die Entdeckung der Manuskripte der Schlüssel zum Mysterium von Rennes-le-Chateau ist”, ist eine reine Vermutung. Doch lassen wir diese Manuskripte kurz beiseite. (Verzweifeln Sie nicht, ich bin rücksichtslos, aber das ist nützlich, wie Sie sehen werden.)

• Sauniere hat des Nächtens mit seinem Diener ohne ersichtlichen Grund auf dem Friedhof gegraben. Nun, welchen Nachweis gibt es für diese Behauptung? Ich kenne nicht alle Geschichten darüber… aber es scheint, dass die Hauptquelle dieser Information ein alter Mann war, der sich an all das viele Jahre später “erinnert” hat… und, wenn man die weiteren Umstände mitbedenkt… nun, dann ist diese Geschichte Hörensagen. Nicht als Faktum zu akzeptieren.

• Es gibt jedoch die “Tatsache”, dass Sauniere mehr Geld ausgegeben hat, als sein Einkommen als Priester erlaubt hat. Zumindest diese Aussage steht auf festen Beinen. Sie sagen, es gibt die Finanzbücher, in denen diese Daten aufgezeichnet sind, die als “harte Fakten” betrachtet werden können. Und es gibt die Beweise über seine Bauprojekte und ähnliches, die mehr Geld gekostet haben, als der Kerl jemals verdient haben konnte. Wir haben ein FAKTUM. Bis jetzt aber nur eines. Erinnern Sie sich, unser GLAUBE ist hier nicht wichtig… unsere Gefühle, unsere Reaktionen auf unsere unglaublichen “Zufälle”; all das ist hier nicht wichtig. Wir müssen den Nebel der Emotionen lichten.

Um nun herauszufinden, welche “Fakten” es noch geben könnte, können Sie mir vielleicht die folgende Frage beantworten?

• Sie schreiben: Im Jahre 1892 ist Saunier oft ohne Erlaubnis abwesend. Was er tut und wo er ist bleibt ein Geheimnis… Sagt WER? Geben sie Ihre Quelle an.

• Sie schreiben: Im Jahre 1894 unternimmt er, gemeinsam mit Marie, lange Spaziergänge. Sie sammeln Steine und legen im Garten eine Höhle an. Sagt WER? Geben Sie Ihre Quelle an.

• Sie schreiben: Ebenfalls im Jahre 1894 beginnt er, mit Hilfe seiner treuen Gefährtin Marie, auf seinem Friedhof zu graben! In der Nacht, im Schutz der Dunkelheit… Sagt WER? Geben Sie Ihre Quelle an.

Nun ist es so, dass das Grab von Marie Negre D’Ables, das er angeblich zerstört haben soll, fantastischerweise “kopiert” worden ist… Sind Sie sich der Nachforschungen zum “Hintergrund” dieses kleinen Buches bewusst, und wo es hergestellt worden ist? Dass es sehr wahrscheinlich in den Händen genau derselben Personen war, die die “Dossiers Secrets” und weitere Dokumente in der Bibliotheque Nationale hinterlegt haben. Die ganze Sache steht hier auf ziemlich wackligen Beinen. Genau der Gedanke, dass der Abbe “nach etwas gesucht” habe, könnte ein reines Gerücht sein. Aber warum? Woher könnte solch ein Gerücht stammen?

Die Geschichte von Marie Denarnaud (die Begleiterin Abbe Saunieres) als alte Frau ist höchst aufschlussreich: Ich in mir sicher, dass Sie in Ihrer Familie ein paar “alte Menschen” haben und mit deren kleinen “Manipulationen” und dem Erwecken von Gefühlen der “Hilflosigkeit” vertraut sind. Nehmen wir nun an, dass der Abbe ein Geheimnis HATTE… doch es hatte NICHTS mit einem “Schatz” oder so zu tun… und was auch immer es war, es starb mit ihm und lieferte später kein Geld mehr. Doch Marie, in ihren alten Tagen, hatte verzweifelt versucht ihren Lebensunterhalt zu sichern und wusste, dass alles was sie hatte dieses Anwesen war, was in seiner Erhaltung teuer war. Ansonsten hatte sie kein Einkommen, und so deutete sie den Leuten, die sie pflegten an, dass da ein “Geheimnis” vergraben liegt, das sie ihnen mitteilen werde, bevor sie sterben würde…

Offensichtlich tat sie das deshalb, um ihr Leben weiterhin “kontrollieren” zu können, zumindest im ihr möglichen Ausmaß. Das klingt nach dem alten Muster, “wenn du nett zu mir bist, dann werde ich dich in meinem Testament bedenken”, das so vielen alten Leuten eigen ist… Aus den Beschreibungen, die mir zu Ohren gekommen sind, hatten die Pflegepersonen eine recht harte Zeit, als sich das Leben des Pfleglings zu Ende neigte. Glauben Sie, wenn sie ein Geheimnis gehabt hätte, das sie finanziell versorgte, dass sie dann nicht eher dafür gesorgt hätte, für ihre Pflege selbst zu BEZAHLEN, als dass sie sich Fremden anvertraut, die sie mit einem Versprechen über die Preisgabe eines Geheimnisses kontrolliert? Das ist ein Verhalten, dass für eine alte Frau so typisch ist, dass ich von der Wahrscheinlichkeit, dass es so war, völlig überzeugt bin.

Doch was geschieht? Sie stirbt, ohne irgendetwas zu sagen! Angeblich. Nun, der Pfleger hat einige Zeit damit verbracht, nach einem Schatz zu suchen, von dem er gehofft hat, dass er da war und er ihn finden würde, weil es ihm die alte Dame so erzählt hat… aber leider, er hatte kein Glück… vielleicht hat er dann bemerkt, dass er hinters Licht geführt wurde… und die Geschichte, die Sie über die Hinweise auf die Pläne über einen Schatz erzählen, mit dessen Geld ein Hotel erbaut werden sollte… nun ja, der Kerl hatte nur die Karten in der Hand, die ihm ausgeteilt wurden. Ich glaube, dass der Grund für diese Explosion in der Immobilienindustrie um Rennes-le-Chateau Business durch die “Schatzsucher” verursacht war. DOCH, das ERKLÄRT IMMER NOCH NICHT DAS VIELE GELD DES ABBE!

Gut, er besaß einiges an Geld. Und darüber hinaus hatte sein Bischof auch nicht gerade wenig davon… und beide wurden von einem weiteren Priester bezahlt, von Boudet… und außerdem gab es noch einen dritten Priester, der ermordet wurde.

Diese FAKTEN sind EXTREM interessant! Der Rest sind einfach nur Gerüchte, Vorwände und Hörensagen.

Wenn nun stimmt, was Sie sagen, dass der Geldfluss von Boudet, der das eigenartige Buch über die Sprache verfasst hat… (und von dem ich gerne ein vollständiges Exemplar hätte!), dann kann darin wirklich ein Code verborgen sein… doch nicht so, wie jedermann erwartet, vermute ich.

Auf den Seiten 19, 20 und 21 schreiben Sie ein paar sehr interessante Fakten OHNE REIHUNG nieder. Ich frage mich, ob sie das unbewusst übersehen haben? Denn wenn man diese Fakten IN die richte ABFOLGE bringt, wird die Sache sehr interessant: Hier ist sie:

• 1852 Geburt Saunieres

• 1878 Der Abbe von Rennes, Pons, stirbt

• 1881 Sein Nachfolger wird Abbe Charles Mocquin, doch er verlässt Rennes nach ein paar Monaten. (Gibt es einen Grund dafür???)

• 1885 5. Mai, Abbe Antoine Croc verlässt Rennes… (wie lange war er dort? Das ist interessant. Gibt es einen Grund für sein Abtreten?

• 1885 1. Juli, Sauniere wird zum Nachfolger ernannt…

• 1886 Sauniere erhält “von der Comtesse de Chambord ein Geldgeschenk” (Oder war es in Wirklichkeit die “erste Bezahlung” von Boudet? Wir bemerken, dass Sauniere nicht nach ein paar Monaten Rennes verlässt… Sie fragen sich warum? Was gibt es dort, das ihn dort hält, während die anderen beiden Abbes nicht schnell genug von dort wieder weg wollten. Wurden sie von jemandem als “unpassend” erachtet?)

• 1886 Nach den Finanzbüchern war es ungefähr zu dieser Zeit, als Abbe Boudet begann, Geld an Sauniere zu bezahlen. War das zur selben Zeit, als er auch begann, Frau Billard in Carcassonne Geld zu schicken? Gibt es da irgendwelche Datumsangaben? Der Bischof erhielt ungefähr doppelt so viel, wie Sie in Ihren Aufzeichnungen angeben. War das in derselben Zeit? Der Bischof spendete das Meiste für karitative Zwecke. (Hatte er ein schlechtes Gewissen?)

• 1887 Juli. In der Kirche von Rennes wird der neue Altar gesetzt. Das ist seltsam. War das ein völlig NEUER Altar, oder ersetzte er einen vorigen? Wenn es vorher schon einen Altar gegeben hatte, was geschah dann mit dem ALTEN?

• 1889 Bischof Felix Billard besucht Rennes das erste Mal… (Es könnte zwischen den Herren eine Art “Treffen” stattgefunden haben. Sie besprechen, wer wieviel bekommt, und wer was tut, und so weiter…)

• 1891 Die umfassende Renovierung der Kirche hat begonnen… (Das klingt nicht sehr eigenartig, da es ja offensichtlich genug Geld gegeben hatte – Sauniere erhielt genug, um seine Kirche nach seinen Vorstellungen umzugestalten. Wenn er damit nicht weitergekommen wäre, hätte es ihm nichts ausgemacht!)

• 1891 21. September. Eintrag in Saunieres Tagebuch – “Brief aus Granes – Entdeckung eines düsteres Gewölbes, Regen am Abend.” (Klingt nicht sehr ungewöhnlich, da ja die Kirche völlig renoviert wird. UND er scheint nicht seht daran interessiert gewesen zu sein, da er das Ereignis nicht an die erste Stelle reiht.)

• 1892 Gerücht, dass Sauniere ohne Erlaubnis fort ist. (außer es gibt Dokumente, die das bestätigen)

• 1894 Gerücht, außer es bestätigt sich, dass er Steine für die Höhle sammelt.

• 1894 Gerücht, außer es bestätigt sich, dass er auf dem Friedhof gräbt.

• 1896 Die Renovierung der Kirche ist fast abgeschlossen. Sauniere kauft mehr Land.

• 1897 6. Juni. Bischof Billard besucht Rennes. Der Garten ist eröffnet. (Vielleicht findet ein weiteres “Treffen” zwischen den Herren statt)

• 1897 Abbe Gelis wird ermordet. Berichten zufolge wird er vor seinem Tod gefoltert. Er sollte am nächsten Tag in Rente gehen. Das Magistrat fand an verschiedenen Plätzen im Pfarrhaus verstecktes Geld… er könnte also ebenfalls auf der “Gehaltsliste” gestanden sein, oder? …Er war ein enger Freund von Sauniere und Boudet und bereits seit 1857 in der Gegend. Seit wann war Boudet dort? War Gelis die “Geldquelle” für Boudet? Er war schon lange in Rennes… und war dabei in Rente zu gehen… vielleicht um auch das Geheimnis über die Einnahmenquelle mit sich zu nehmen, oder er drohte, bei dem Treffen an, etwas anderes damit zu tun… oder sein Rückzug wäre auf andere Art eine Bedrohung gewesen. Das muss näher untersucht werden.

• 1898 Sauniere kauft das Land, auf dem er seine Villa erbaut.

• 1902 Der Bischof stirbt.

• 1902 Es wird ein neuer Bischof ernannt, der von Sauniere verlangt, eine Erklärung über den Ursprung seines Wohlstandes abzugeben… Es scheint, dass der alte Bischof die anderen “Herren” irgendwie “geschützt” hat, damit es nicht den Anschein hatte, dass hier ein Geheimnis liegen könnte, das die Kirche verborgen halten wollte

• 1902 Sauniere streitet mit seinem Freund Henri Boudet. Die Freundschaft zwischen Sauniere und Boudet wird abgebrochen… Komisch, dass das genau nach dem Tod des Bischofs geschieht, und als der neue Bischof eine Erklärung von Sauniere verlangt. Das ist das Eigenartigste bei der ganzen Geschichte. Wenn es zwischen ihnen ein Geheimnis gegeben hatte und Sauniere unter Druck stand, es preiszugeben, dann scheint es von Boudet nicht gerade sehr klug gewesen zu sein, die Freundschaft mit Sauniere abzubrechen, vor allem, wenn Sauniere etwas über Boudet GEWUSST hat, das er weiter erzählen könnte. Diese Sache muss ebenfalls näher betrachtet werden. Irgendetwas ist hier komisch.

• 1910 23. Juli. Sauniere wird von seinen offiziellen Pflichten suspendiert. Wenn Boudet besorgt gewesen wäre, dass Sauniere etwas ausplaudert, wäre er ihm zu Hilfe gekommen, nicht wahr? Was passierte damals mit Boudet? War er sozusagen aus dem Schneider, oder wurde er auch in Frage gestellt?

• 1915 Boudet schickt Sauniere eine Botschaft… Kurz nach ihrer Versöhnung stirbt Boudet. Das ist ebenfalls komisch. Boudet schickt eine Botschaft…ist das dokumentiert? Oder wurde das VON Sauniere dokumentiert? Hat er Boudet ungebeten besucht? Wie lange nach dem Besuch ist Boudet gestorben?

• 1916 Sauniere entscheidet, etwas WIRKLICH Großes zu bauen…

• 1917 22. Jänner. Sauniere stirbt plötzlich.

Von all diesen interessanten Fakten gibt es zwei, die mich am brennendsten interessieren. Im Jahr nach Gelis’ Tod kauft Sauniere den Grund, auf dem er plant, seine Villa zu bauen – doch er zögert dem Bau drei Jahre lang hinaus; und im Jahr nach Boudets Tod entscheidet Sauniere, mit seinen Bauprojekten wirklich aufs Ganze zu gehen. Wir haben nun, nachdem wir die Geschichten mit den Pergamentrollen, dem Schatz und dem ganzen Chaos los sind, eine SEHR eigenartige Geschichte. UND mir scheint es, dass, nachdem die Sache einmal aufgrund der finanziellen Nöte des Herrn Corbu und seiner Familie eine gewisse Aufmerksamkeit erlangt hatte, eine VERZWEIFELTE Notwendigkeit bestand, die Angelegenheit zu verwirren – die Aufmerksamkeit von der Situation, in der die Priester, ihre Freundschaft und ihre Finanzen verwickelt waren, abzulenken.

Es stellt sich dann die Frage, WARUM es so wichtig war, so etwas zu inszenieren?

Die Belege indizieren, dass es KEIN Geheimnis der Kirche war; die Sache mit dem Schatz ist auch gegessen, soweit ich es beurteilen kann; all die Elemente des Bildes “Die Schafhirten von Arkadien”, die mit der Gegend verbunden werden, haben sich ziemlich eindeutig als “Luftschlösser” herausgestellt. Aber irgendetwas GEHT dort vor sich!!!

Besteht zwischen dem Mord an Abbe Gelis und dem Kauf des Grundstückes durch Sauniere kurz danach eine Verbindung? Besteht zwischen dem Tod Boudets und kurz darauf Saunieres großen Bauplänen eine Verbindung? Was könnte die WIRKLICHE Quelle des Geldes gewesen sein, dass die Herren unter sich aufteilten? Zwei, vielleicht DREI Priester und ein Bischof… Ist Sauniere eines natürlichen Todes gestorben, wenn man die seltsamen Vorgänge und die Tode der anderen beiden bedenkt? Was oder wer versorgte sie mit dem Geld? Offensichtlich hatte Sauniere Zugang dazu, als Boudet gestorben war, NICHT aber, als sich die beiden zerstritten hatten… hmmmmm? Komisch? Welche Verbindung hatte Gelis zu dem Geld – sodass er dafür sterben musste, wie es scheint? Doch was immer die Quelle ist, sie war für Marie NICHT zugänglich; sie hatte das “Geheimnis” als Köder verwendet, um ihr Wohlergehen bis zu ihrem Tod zu sichern.

Wenn wir also alle Nebel lüften, bleiben wir mir einem echten Rätsel zurück. Das bedeutet aber nicht, dass es in diesen Nebeln keinen Grund gibt, das ist ein ganz anderes Thema. Es GIBT ein großes Mysterium um die Schafhirten von Arkadien, doch es könnte viel größer und umfassender sein, als rein die Gegend um Rennes-le-Chateau zu betreffen.

Nun ja, Frau Neyman war nicht gerade glücklich darüber, dass ich ihr andeutete, dass die Bundesladen nicht das große Geheimnis sein könnte. Und sie war ganz besonders unglücklich mit meiner Andeutung, dass sie manipuliert worden war, um Dinge zu “entdecken”, die die Sache weiter “verwirrten”. Und vor allem wollte sie das Märchen von Rennes-le-Chateau NICHT aufgeben.

Von: Martha Neyman

Betreff: Re: The Horse

Gesendet: Mit, 25. Nov. 1998

Natürlich werde ich Ihre Fragen beantworten, und ich betrachte ihr Mail nicht als Kritik an meiner Arbeit, da ich fühle, dass meine Arbeit gut war und zuvor von noch niemandem gemacht wurde… Nicht einmal von den Autoren von The Tomb of God… Ihr Buch hat auf den ersten Blick mit meiner Arbeit eine gewisse Ähnlichkeit, jedoch ist es von meinem völlig unterschiedlich. The Horse of God läuft nicht auf Schiene, soviel ist sicher..!

Liebe Laura, seine Sie mir nicht böse, wenn ich ehrlich zu Ihnen bin und direkt auf den Punkt komme… Auf eine Art denke ich so wie Sie… Ich glaube, dass Sie bei der Stelle, wo Sie ansprechen, WARUM die BBC die Story “umgebracht” hat, zu tief graben. Ich kann mir gut vorstellen, dass die US Regierung die Wahrheit über UFOs vor den Menschen verbirgt, aber zu glauben, dass die angesehene BBC Teil einer Verschwörung ist, welche die Wahrheit über Rennes-le-Chateau in einer Art Doppel-Psychospiel verschleiert, geht meiner Meinung nach etwas zu weit.

Sie haben mir viele Fragen gestellt… Doch… Sie haben damit begonnen, Fragen über das “Vorwort” und die “Einleitung” zu stellen. Nehmen Sie bitte “diese” Dinge “wörtlich”! Dieses Kapitel hat für den Rest meines Buches keinen Wert. Die Dinge in meiner Einleitung sind allgemeines Wissen, das meiste davon kam von den Ortsansässigen, und das wird von allen Autoren verwendet…

Laura: Ja, das weiß ich – aber ich möchte wissen, WARUM und WIE solche Dinge entstehen. Ich möchte wissen, ob irgendjemand jemals irgendetwas davon dokumentiert hat. Und das sind Fragen, die ich aus welchem Grund auch immer stelle. Wenn die einzige Antwort die ist, dass “die Ortsansässigen es so sagen”, dass IST das die Antwort. Wenn es ein altes Tagebuch ist, in das jemand etwas darüber geschrieben hat, dann ist das eine andere Art von Antwort. Mir geht es darum: Irgendwie, aus irgendeinem Grund, mit irgendeinem Sinn, sind diese Typen aus der Priorei von Sion in dieser Geschichte und das Gemälde (das ich aufgrund von Poussins Leben als wichtig erachte) mit der Gegend um Rennes verknüpft… Ist das deshalb, weil es darüber in esoterischen Kreisen Gerüchte gibt? Wer kam mit der Idee zum ersten Mal daher?

Martha Neyman: Wenn sie ein Buch zu schreiben beginnen, dann müssen Sie irgendwo anfangen… Das muss ich ihnen nicht extra erzählen… Ich begann mit allgemeinen Informationen. Damit Leser, die nicht so gut informiert sind, aber mehr über die Rennes-le-Chateau Geschichte wissen wollen, dies auch können.

Laura: Ja, aber Sie haben auch eigene “Nachforschungen” angestellt. Vieles was Sie erwähnen wird von anderen Autoren nicht gesagt, auch wenn es nicht unmittelbar etwas mit Ihren Entdeckungen zu tun hat.

Martha Neyman: Deshalb steht es auch in der EINLEITUNG. Ich schrieb da: Zitat: “Auch auf das Risiko hin, die Leser zu langweilen, die alles über die Geschichte von Rennes-le-Chateau und diesen starrsinnigen Priester wissen, werde ich die “Originalversion” für die Neueinsteiger kurz zusammenfassen. Zitat Ende. Liebe Laura, die Anführungszeichen beim Wort ORIGINAL standen aus einem Grund da… Für die Eingeweihten bedeuten sie, dass die Geschichte wie üblich erzählt wird, so mysteriös und unheimlich wie möglich, ohne dabei wirklich überprüft zu haben, wer was getan, und warum und wer dabei wen gesehen hat… Es ist einfach die “normale” Rennes-le-Chateau Story und nur in dem Sinn als “Beweis” gedacht, dass in diesem Dorf etwas Verrücktes geschehen ist und dass sich die Priester eigenartig verhalten haben…

Laura: Ja schon, aber wenn das alles nicht stimmt… Wenn die Geschichte erst NACH den ersten “Gerüchten” über einen Schatz entwickelt wurde, was Sie, wie ich denke, in Ihrer Beschreibung der Leute, die sich um Marie kümmerten, gut aufgezeigt haben, nun, dann gibt es da nichts, was die Hypothese eines “Schatzes” bestätigen würde. Deshalb sind die Geschichten über den Schatz und die Verbindung zu dem Gemälde, die scheinbar aus den Gerüchten über den Schatz entstanden ist, alle “hergestellt”, und dann muss man von einer anderen Sichtweise an die Sache herangehen. Sie begründen alles, was Sie tun, auf dem Gemälde Die Schafhirten von Arkadien, und das nur deshalb, weil es mit dieser Gegend verbunden wurde, und zwar von einer Geschichte, die sich als Schwindel herausgestellt hat.

Martha Neyman: Das deshalb, wie sie noch feststellen werden, wenn Sie weiterlesen, weil Saunieres Aktivitäten nur (sehr) wenig Einfluss auf die Lösung haben, die ich gefunden habe. …Aber ich hätte gerne, dass Sie die Symbolik kommentieren…

Laura: Es gibt einige signifikante symbolische Darstellungen in diesem Bild, die weit älter und “augenscheinlicher” sind, als die Symbole, die Sie daraus beschreiben. Alles in dem Bild hat multiple Schichten… die Frage ist: welche Schicht nehmen wir uns vor? Ein Beispiel: Sie legen das “Knie” als die Wahl der “Sieben” aus. Nun, das Knie hat einige sehr tiefe Bedeutungen und wird symbolisch in vielen Texte und Quellen auf verschiedenste Weise angewandt. Die älteste Interpretation habe ich in sumerischen Texten gefunden… Und es besteht keine Möglichkeit, dass “Knie” aus derselben Wortwurzel stammt, wie “kneten; das Brot kneten; Ritter (Knight); Yuga; Yogi; ehelich (conjugal); Gene; Genetik; Gonaden, usw.

Und auch die Positionen der Hände… zu der Zeit, als das Gemälde gemalt wurde, war ein “Handalphabeth” in Verwendung, mit dem entweder Buchstaben, Zahlen oder beides angezeigt werden konnten … sie können auch mathematische “Operationen” symbolisieren.

Martha Neyman: In Kapitel 1 habe ich begonnen, eine Erklärung des Wahrnehmbaren und der Suche nach der Wahrheit in den unsichtbaren Ausdrücken des Symbolismus zu geben. Fangen wir also ganz von vorne an… Und… Vergessen Sie nicht, dass ich nur einen KLEINEN Teil der Symbolik der christlichen Kirche erklärte, gerade so viel wie nötig war, um klar zu machen, wie ich auf meine Ergebnisse auf logische Weise gekommen bin..! Die Lektüre wäre ansonsten für die Leser, die keinerlei Vorkenntnisse der Materie besitzen, viel zu kompliziert, langatmig und sogar langweilig zu lesen.

Laura: Einverstanden. Aber ich versuche immer noch, das Gemälde mit der Gegend zu “verbinden”, und das ist schwierig. Und Ihr ganzes Buch und ihre “Entdeckungen” beruhen auf diesem Gemälde!

Martha Neyman: Ich schrieb Ihnen nur eine kurze Antwort, da ich den ganzen Tag an meinem neuen Buch arbeiten will… Das nichts mit Symbolismus zu tun hat… Es ist die wahre Geschichte der “Schafhirten”, der “wahren Schafhirten”: Der Schafhirten der Kirche..! DAS ist Geschichte des Gemäldes von Poussin… “Päpste – Kreuzzüge – Templer”. Alles begann mit dem morgenländischen Schisma im Jahre 1054 … Für die “lateinische römische Kirche” war das ein großer Verlust. Und es endete mit einem zweiten großen Verlust: Der Reformation im Jahre 1618.

Laura: Nun, wenn Sie es nicht schon getan haben, dann sehen Sie sich einmal das Bild an, dass in “The Tomb of God” neben dem Schafhirten-Bild abgebildet ist… Werfen Sie beiläufig einen Blick darauf. Können Sie die Gemeinsamkeiten entdecken?… Sehen Sie sich die Lanze und den Pferdekopf an, und vergleichen die dies mit dem “Pferdekopf” und dem Hirtenstab im Arkadien – Bild… Achten Sie in beiden Bildern auf die Position der Sonne und der Berggipfel… Achten Sie auf die Körperhaltung der Hirtin und von König Rene… Bemerken Sie den Graben und den Wasserfluss, der in beiden Bilder aus einem Stein entspringt… Schauen Sie auf den eigenartig schiefen Baum im Rene Bild… auf die komischen Handgesten… Und dann sehen Sie sich Teniers Malerei an, achten dabei auf die “Form” des Fensters und vergleichen sie mit dem “Spalt” in dem Grab auf dem Gemälde mit den Schafhirten… Sehen Sie sich Bacchus, Ariadne und Titan an… Schließen Ihre Augen halb und versuchen zu sehen, was Sie erkennen können… das komische ungedrehte Gefäß auf dem Stoff… den Hund… Blicken sie wieder auf Teniers Gemälde und achte auf das Gefäß im Fenster… den Vogel… Die Stoffgestaltung der Gewänder der Figuren im Gemälde mit den Schafhirten… die gekreuzten Schienbeine, die nackten Brüste der Figuren… zählen Sie die Anzahl der Darstellungen der Knie und Hände… Achte Sie auf deren Positionen… Es ist nicht so leicht, wie der “Finger des Jupiter, der Venus, oder was auch immer…”

Das System von Codes, die mittels Handsignalen mitgeteilt wurden, war im Orient und im Okzident weit verbreitet. Bei verschiedenen griechischen und lateinischen Schreibern gibt es Andeutungen darauf, beispielsweise bei Plutarch, der diese Worte Orontes zuschreibt, dem Schwiegersohn Artaxerxes von Persien: “So wie beim Rechnen haben Finger manchmal den Wert zehntausend, und manchmal den Wert eins, die Günstlinge der Könige können entweder alles, oder fast nichts sein.”

Apuleius heiratete eine reiche Witwe namens Aemilia Pudentilla und wurde beschuldigt, für den Gewinn ihrer Gunst Magie angewandt zu haben. Er verteidigte sich vor dem Proconsul Claudius Maximus in Gegenwart seines Hauptanklägers Emilianus, der unfreundlicherweise behauptet hat, dass Aemilia sechzig Jahre alt wäre, obwohl sie erst vierzig war. Hier ist die Aufzeichnung, wie Apuleius seinem Beschuldiger entgegnete: “Wie kannst du es wagen Emilianus, Aemilia Pudentilla doppelt, oder ein drittel so alt zu machen? Wenn du Dreißig für Zehn gesagt hättest, dann könnte man glauben, dass dein Fehler daraus entstand, dass du deine Finger offen gehalten hast, wenn du sie geschlossen halten hättest sollen. Doch Vierzig ist am leichtesten auszudrücken, denn es wird durch die offene Hand ausgesagt…”

Der heilige Hieronymus schrieb: “Dreißig korrespondiert mit der Ehe, da die Verbindung der Finger wie ein süßer Kuss den Ehemann und die Ehefrau darstellt. (…) Und die Geste für Hundert geht von der linken zur rechten Hand, mit denselben Fingern, und drückt auf der rechten Hand die Krone der Jungfräulichkeit aus.”

Beda Venerabilis (Beda der Ehrwürdige) gibt dazu viele Beispiele, wie solch ein System für eine stumme Kommunikation genutzt werden kann. In moslemischen Religionen wurden Fingerzeichen und Fingerzählen extensiv angewandt. (Denken Sie an die “Verunreinigung” der Templer durch den Sufismus…. Diese Geschichte ist den bekannten Informationen von den Katharern so ähnlich, dass man gar nicht anders kann, als dabei eine Verbindung zu sehen… auch die von den Druiden bekannten Geschichten treffen hier zu…) Ich könnte noch VIEL mehr Zitate über diese “Finger- und Handsignalsystem” zitieren… doch das würde langweilig werden.

Die Bedeutungen dieser Signale waren den Menschen zur damaligen Zeit geläufig (deshalb könnte auch das Gemälde versteckt worden sein), und Zitate aus alten Manuskripten waren sehr bekannt. Das zeigt, dass solche Anspielungen sowohl in Gemälden als auch in Texten verwendet wurden… Andererseits können Sie nicht erwarten, dass ihre Leser das auch verstehen, denn für Menschen aus dem 20. Jahrhundert, da sie darin nicht bewandert sind, sind diese Zeichen obskur und werden üblicherweise als “unwichtig” übergangen. Aus diesem Grund kann das eine wesentliche Betrachtung sein, wenn man die Botschaft dieses oder jenes Bildes herausfinden möchte.

Die mathematischen Winkel sind wiederum ein völlig anderes Thema. Zur damaligen Zeit war “der goldene Schnitt” ein Standard in den Künsten… In allen Kunstschulen wurde unterrichtet, dass eine auf dieser Basis erstellte Komposition ästhetisch ansprechender war… So wurden die Schüler nach den pythagoreischen Prinzipien unterrichtet, und die Meister perfektionierten diese Kunst der komponierten Anwendung auf dem Medium. Das bedeutete im Wesentlichen gar nichts. Es kann in tausenden Bildern gefunden werden. Das Vorhandensein des goldenen Schnittes in der Kunst ist im Allgemeinen bedeutungslos. Das auffinden des Steines mit der darin eingravierten Angabe der Verhältniszahl verlangt jedoch… nun, eine tiefere Untersuchung, aber nicht notwendigerweise so, wie Sie es definieren. Denn es könnte ja auch bedeutungslos sein.

Das war der letzte von Neymans Briefen… danach teilte sie mir mit, dass sie in der Diskussion mit mir keinen Sinn mehr sehe, denn sie KENNE die Wahrheit, weil sie von “erstaunlichen Zufälligkeiten” “geführt” worden war. Sie glaubte wirklich NICHT an irgendwelche Verschwörungstheorien, und sie glaubte auch NICHT, dass seltsame Wesen unsere Welt kontrollieren und unsere Wahrnehmungen manipulieren. Und vor allem war sie völlig überzeugt, dass die katholische Kirche wohlmeinend und der “Wahre Hirte” sei. Selbes Lied, andere Strophe.

Ich sehe es so: Ich kann sehen, dass hier etwas RIESIGES abläuft… und es scheint, als ob jeder hier eine solch erstaunliche Reihe von “Bestätigungen” seiner Gedanken erfährt, bei der ein Zufall zum nächsten führt… und dann arbeitet, arbeitet, arbeitet man an den weiteren Nachforschungen und Ausgrabungen und so weiter. ABER jeder einzelne kommt dabei auf ein irgendwie anderes Ergebnis und wird irgendwie auf einen anderen Weg gelenkt. Das Seltsame bei dem Ort ist, denke ich, die Qualität der “Selbstreflektion”. Ich würde gerne zum Grund dieser verdammten Sache vordringen! Vermutlich habe ich ein paar Axiome, nach denen ich lebe: eines davon ist: “erreiche Resultate”. Ein zweites ist: “Wenn alle Lügen weggezippt sind, bleibt die Wahrheit übrig.”

Es ist wichtig, sich hier daran zu erinnern, dass ALLE Mutmaßungen über Poussins Gemälde “Die Schafhirten von Arkadien” aufgrund der “Entschlüsselung” der mysteriösen Pergamentrollen, die angeblich bei Berenger Sauniere gefunden und in Gerard de Sedes Buch abgedruckt wurden, entstanden sind. Anders gesagt gaben die “unechten” Pergamentrollen, wie oben beschrieben, die Hinweise darauf, dass das Gemälde “Die Schafhirten von Arkadien” auf eine Weise “bedeutend” sei. Zusätzlich gab es den Grabstein einer noblen Dame aus dem Bezirk, der “verschwunden” ist, doch angeblich reproduziert wurde, und das mit dem Spruch “Et in Arcadia Ego” darauf, gemeinsam mit anderen suggestiven Symbolen und kodierten Botschaften.

Von allen Informationen, die ich über Rennes-le-Chateau las, ragt eine als Interessanteste heraus, wie ich im Brief an M. Neyman erwähnt habe: Das Gemälde von Poussin, Die Schafhirten von Arkadien. Auch wenn ich der Meinung war, dass hier “negative Kräfte” am Werk waren, wusste ich genug über die Wege, die sie nutzten. Dass sie oft Wahrheiten verwenden, um Lügen zu verschleiern und umgekehrt. In dem ganzen Chaos war das Bild das Einzige, das hier wirklich nicht “hineinpasste”. Aus irgendeinem Grund wählten die Architekten dieses Schwindels dieses Bild aus, und keine anderes. Es hätte genügend alte Meister gegeben, denen sie den Auftrag erteilen hätten können, aber das taten sie nicht. Das Kontrollsystem liegt in seinen Desinformationen traditionell und erfahrungsgemäß sehr nahe an “der Wahrheit” und verändert und verdreht nur bestimmte wichtige Bereiche, damit der Suchende aufs Eis geführt wird. Was ist nun an dieser Geschichte wahr? Verwendeten sie ein Gemälde, das WIRKLICH einen echten Schlüssel verbirgt? Und schufen sie dann Verbindungen, um diesen Hinweis zu verzerren und zu verschleiern, was dann zu völlig falschen Rückschlüssen führt, die für sie extrem nützlich sind?

Dieses um 1640 gemalte Gemälde, Les Bergers d’Arcadie, hatte eine bemerkenswerte Auswirkung auf das Grab, das in Rennes-le-Chateau gefunden wurde, auch wenn sich später herausgestellt hat, dass es erst danach hingestellt wurde. Kunsthistoriker sind sich sicher, dass Poussin NIE die Gegend um Rennes besucht hatte und deshalb auch nicht diesen Grabstein gemalt haben konnte, selbst wenn er zur Zeit Poussins schon existiert hätte.

Doch es GIBT eine Verbindung zwischen Poussin und dem nahe gelegenen Dorf Arques.

Nach den Untersuchungen von Guy Patton (wobei wir nicht vergessen dürfen, dass die Quellen der Quelle von Patton noch nicht überprüft sind), schreibt er Web of Gold. Darin sagt er, dass Poussin fast sein ganzes Leben in Rom verbrachte. Zur selben Zeit waren Henrietta-Catherine de Joyeuse und ihr Mann Charles de Lorraine dort auf Anweisung von Kardinal Richelieu im Exil. Henrietta-Catherines Vater war Ange de Joyeuse, der Gouverneur von Languedoc, das Gebiet, in dem Rennes-le-Chateau liegt. Poussin stand auch unter dem Schutz von Sublet de Noyes, der während seiner Zeit in Paris königlicher Schatzmeister und Staatssekretär war. Dessen Vater wiederum war der Finanzberater von Kardinal Joyeuse, dem Onkel von Charles de Lorraine. Ob sie sich jemals mit Poussin getroffen haben oder nicht, wissen wir nicht, es ist jedoch möglich, dass sie ein Geheimnis übermitteln mussten, und so wurde ein Bild in Auftrag gegeben, dass die Hinweise enthielt. Ich denke mir, dass das Grab später vorsätzlich erbaut wurde, um von diesem Geheimnis ABZULENKEN. (Wir haben es hier nicht mit Amateuren zu tun!)

Auf jeden Fall ist Poussins Les Bergers d’Arcadie, das wir behandeln, die zweite Version, die er gemalt hat. Es ist bekannt, dass Künstler oft mehr als eine Version eines bestimmten Themas gemalt haben, doch ich besitze ein Buch über Poussins Werke und es scheint nicht so gewesen zu sein, dass Poussin diese Angewohnheit hatte. Es IST also seltsam, dass er genau dieses Bild zweimal gemalt hat. Besonders wenn man das Gemälde betrachtet, das eigentlich recht fade ist!

Trotzdem haben wir hier ein weiteres “festes Faktum”. Nicolas Fouquet war der Superintendent für Finanzen von Ludwig XIV. Er hatte einen Bruder, Abbe Louis Fouquet, der Poussin 1656 in Rom besucht hatte. Der Abbe schickte betreffend diesen Besuch seinem Bruder einen Brief. Dieser Brief ist in den Archiven der Familie Cosse-Brissac erhalten und lautet auszugsweise so:

“Ich übergab M. Poussin den Brief, den Sie ihm die Ehre erwiesen haben zu schreiben; er ließ die unvorstellbarste Freude zeigen. Ihr würdet nicht glauben Monsieur, welchen Schmerz er für eure Dienst auf sich nimmt, mit welcher Fassung er ihn trägt und welchen Wert und welche Integrität er allen Dingen gegenüber entgegenbringt.

Er und ich besprachen gewisse Dinge, die ich Ihnen nicht ohne weiteres erklären kann. Dinge, die Ihnen durch Monsieur Poussin Vorteile verschaffen werden, die selbst Könige nur unter großen Mühen von Ihm erhalten könnten und die möglicherweise in den kommenden Jahrhunderten von niemandem mehr entdeckt werden; und weiters könnte dies ohne große Kosten bewerkstelligt werden und sogar Gewinn versprechen. Dies ist so schwer zu entdecken, dass niemandem, gleich wem auf Erden in diesen Tagen, ein größeres Glück widerfahren kann, und auch kein vergleichbares…”

Nun, natürlich kam jeder, und auch sein Bruder, zum Schluss, dass sich das auf den “verwunschenen Schatz” aus entweder Salomons Tempel, oder der Katharer oder der Templer beziehen muss. Ich hatte jedoch beim Lesen dieses Briefes eine andere Reaktion.

Ihr müsst verstehen, nach vielen Monaten des Lesens alchemistischer Literatur, und nachdem ich bereits die Verbindung zwischen Rennes-le-Chateau und den Pyrenäen, wo die Enklave von Alchimisten liegen soll, hergestellt hatte, sah ich in diesem Brief eine klare Referenz zur Alchemie.

Ich versuchte darüber so nachzudenken, als ob es ein gewöhnlicher “Schatz” wäre, aber das passte hinten und vorne nicht zusammen. Könige hatten oft große Schätze, oder Zugriff auf solche, und was das Geld angeht ist ein Schatz so gut wie der andere. Die Bemerkung “könnte sogar Gewinn versprechen” siebt die Vorstellung an einen Schatz aus und bring eine Art Aktivität in die Sache.

Ich begann nun wirklich, das Gemälde nach Hinweise zu durchsuchen. Werfen wir einen Blick darauf:

Ich habe ja schon gesagt, dass es ein ziemlich fades Bild ist, aber was fällt uns dabei im Besonderen auf? Ich versuchte, mit offenem Geist darauf zu sehen und jede Kleinigkeit zu bemerken, die mir dazu einfiel.

Als erstes fielen mir die vielen Knie und Ellbogen, die in der Mitte des Bildes zu sehen sind. Mir fielen auch die gekreuzten Schienbeine bei der linken Figur auf, was ein klassischer Hinweis der Freimaurer/Templer ist. Dann gibt es den Baum, der in einer Linie mit der Neigung des Kopfes der Frau wächst. Das ist alles wichtig, aber mehr dazu später.

Mir ist bekannt, dass dieses Bild von vielen Leuten analysiert worden ist, wobei Winkel vermessen und Kreise gezogen wurden. Ich denke jedoch, dass ich hier einiges beitragen kann.

Seht euch die folgenden Ausschnitte an:

Dieses Bild zeigt eine Vergrößerung des Zeigefingers. Ihr seht, dass der Mann mit dem Bart auf den Buchstaben “R” deutet, der mit dem darauf folgenden Buchstaben “C” das “RC” bildet, was natürlich für “Rosenkreuz” steht.

Im nächsten Bild findet ihr eine Vergrößerung des “Spaltes”, oder der “Öffnung” in das Grab. Ich fand das aufgrund des anderen Bildes, das Sauniere angeblich erworben hatte (Teniers “Versuchung des heiligen Antonius”, rechts davon abgebildet) extrem interessant. Seht selbst:

Fällt nicht sofort auf, dass der Spalt aus dem Poussin Bild nahezu identisch mit der Fensteröffnung in der Versuchung des heiligen Antonius ist? Nicht nur das, auch die extrem bizarren Kreaturen, die dem Heiligen zu schaffen machen, könnten wichtig sein. Bemerkt auch, dass er ein Buch liest und dass auf seinem Tisch ein Schädel liegt. Weiters befinden sich im Fenster eine Vase, und draußen ein Vogel. Beide Symbole sind sehr interessant, aber darauf werden wir später zurückkommen.

Die letzte Vergrößerung ist nun am Interessantesten:

Achtet sehr genau auf die Formen der Gliedmaßen des Mannes, und vergleicht sie dann mit dem Schatten auf dem Grab – es ist nichts besonderes, dass der Schatten des Ellbogens genau über dem Riss liegt, den wir bereits betrachtet haben. Sieht nun der Schatten so aus, als ob er passen würde? Nun, ein Schatten kann überall hinfallen, aber dieser hier zwingend wie ein sich aufbäumendes Pferd aus.

Wir haben also nun Pferde, Knie und Ellebögen, gekreuzte Schienbeine und Risse/Fenster. In der Zwischenzeit haben wir drei Männer, eine Frau und irgendeine tote Person im Grab. Alle drei Männer haben Stäbe, und zwei von ihnen sind in einer Lage dargestellt, die mir als “symbolische Enthauptung” interpretiert wurde. Der dritte trägt seinen Stab eher auf der Schulter. Die Darstellung gleicht der Konstellation Zepheus, dem Gemahl von Kassiopeia; interessant.

Ich werde jetzt nicht vorgeben, die Antwort auf das Rätsel dieses Gemäldes zu haben. Aber ich will erwähnen, dass ich eines Nachts davon träumte. Das Gemälde war eine Karte, die über Europa gelegt werden musste. Und wirklich, als ich das abgebogene Knie des knienden Mannes über den Rhein legte, passte es und alle möglichen Assoziationen kamen mir hoch!

Ich sollte auch erwähnen, dass bestimmte Handgesten Buchstaben des Alphabets und Zahlen anzeigen und zur Zeit Poussins verstanden worden wären. In diesem Fall haben wir, von links nach rechts, T/19, V/20, C/3 und I/9. Bedeutet das etwas? Keine Ahnung.

Ungefähr zur selben Zeit, als ich über die Schafhirten von Arkadien nachdachte, schenkte mir jemand eine Box mit den Matrix Büchern, Band 1 bis 3. Ich war deshalb gleichzeitig auch sehr mit dem Lesen dieser Bücher beschäftigt. Es war für mich eine erstaunliche Erfahrung, so viele Bestätigungen des Materials der Cassiopaeaner zu finden. Und gleichzeitig war ich durch die vielen, vielen verschiedenen und sich widersprechenden Berichte über die angebliche Realität der Außerirdischen recht aufgewühlt. Manches aus diesen Aussagen schien so weit hergeholt, dass meine Fähigkeit, einen offenen Geist zu behalten, wirklich herausgefordert war. Es war, als ob Val Valerian einfach alles, was er in seine Hände bekommen hat, gesammelt hat, aus allen Bereichen und Ressourcen, die das Thema Verschwörung, UFOs und Außerirdische betrafen, und alles zusammen in einem enormen Wortsalat wieder ausgespuckt hat. Jede Verschwörungstheorie, von der man jemals gehört haben kann, war in diesen Büchern vorhanden. Und es wurden keine Bemühungen unternommen, sie zu bearbeiten oder zu kommentieren, so dass der Leser verwirrt war, was er nun über das Ganze denken sollte, bzw. was er als wahr erachten sollte.

Ich war mir in vielen Fällen sicher, dass weite Bereiche dieser Bücher mit ironischem Unterton präsentiert wurden; andere wiederum waren dreiste Fehlinformationen. Und als ich mich durch diese tausenden Seiten von Beschreibungen über Agendas, Realitäten, Untersuchungen und Pseudo-Untersuchungen, Verschwörungen und Gegenverschwörungen, und Bestätigungen und Widersprüchen durchkämpfte, wandte ich mich immer stärker den Cassiopaeaner zu, um festzustellen, was denn sie über ein paar dieser Dinge zu sagen hatten. Ich hatte keine Ahnung, wie verrückt das alles werden würde. Damals lernten wir über “zurückgeholte” Körper, die für transdimensionale Remolekularisierungen verwendet wurden. Es war auch in dieser Zeit, als die Cassiopaeaner begonnen hatten, über die “Robotermenschen” und andere außerirdische Arten zu sprechen begonnen hatten, die wir bereits besprochen haben.

Es war für uns alle äußerst schwierig, diese wirklich bizarren und haarsträubenden Beschreibungen unserer Realität zu akzeptieren. Nein, das ist nicht ganz korrekt; es wurde nicht unsere Realität der 3. Dichte beschrieben, sondern die Bewohner der 4. Dichte. Ich begann zu verstehen, dass es die Realität sein muss, aus der Religionen und Mythen stammen; die Realität der “Zuschauer” aus einer Welt, die weit seltsamer als jegliche Beschreibung bei “Alice hinter den Spiegeln” ist.

Während wir damals immer größere Fortschritte machten, wurde es offensichtlich, dass die Cassiopaeaner bei jeder Gelegenheit versuchten, uns bestimmte Informationen zu übermitteln. Es schien, als ob sie wollten, dass wir ein größtmögliches Verständnis der Welt der geheimen Meister erlangten. Ich wurde an William James Aussage erinnert:

“Unsere Wissenschaft ist ein Tropfen, unsere Ignoranz ein Meer. Unter allen Dingen ist eines sicher: Die Welt unseres aktuellen Wissens über die Natur ist in eine größere Welt eingebunden, welche auch immer das sein mag, von deren ungeahnten Möglichkeiten wir überhaupt keine Vorstellung haben.” (James, 1895)

Und bevor das alles vorbei war, wurde es noch seltsamer.