“Gegenwärtig gibt es fundamentale Probleme in der theoretischen Physik, deren Lösung vermutlich eine drastischere Revision unserer fundamentalen Konzepte verlangen wird als alle vorangegangenen. Diese Veränderungen werden sehr wahrscheinlich so umfassend sein, dass es außerhalb der Macht menschlicher Intelligenz liegen wird, die notwendigen neuen Ideen durch Versuche, experimentelle Daten mathematisch abzubilden, zu erarbeiten. Der theoretische Arbeiter der Zukunft wird folglich auf eine direktere Art vorgehen müssen.”

“Die kraftvollere Methode des Fortschritts, die momentan vorgeschlagen werden kann, ist der Einsatz sämtlicher Ressourcen purer Mathematik bei den Bemühungen, den mathematischen Formulismus, der die bereits bestehende Basis der theoretischen Phsik formt, zu perfektionieren und zu generalisieren, und nach jedem erfolgreichen Schritt in diese Richtung zu versuchen, die neuen mathematischen Eigenschaften im Sinne physischer Entitäten zu interpretieren.”

[Paul Dirac]

Warum sind wir hier?
Warum sind einige Menschen großartig, während andere es nicht sind?
Warum ist es so, dass einige Menschen führen, während andere folgen?
Warum ist es so, dass so viele Menschen nur der Herde folgen?
Warum ist es so, dass einige Menschen etwas vollbringen, während andere nur träumen?
Warum ist es so, dass einige Menschen mit wenig Anstrengung Erfolg haben, während andere zum Scheitern verdammt sind, egal wie hart sie arbeiten?
Warum beginnen einige mit guten Absichten, aber begegnen unüberwindbaren Hindernissen auf ihrem Weg, während andere leicht Fortschritte machen?
Ist die Wahrheit wirklich ‘da draußen’? Wenn ja, ist es möglich, einen Teil davon zu entdecken?

Menschen sind im Allgemeinen durch ihren Alltag derart überwältigt, dass sie das Wichtigste des Lebens an sich vergessen: den Tod. Niemand von uns wird hier lebend herauskommen.

Doch niemand mag wirklich über diese Tatsache sprechen – oder auch nur daran denken – die dem Leben an sich gemeinsam ist: Wir werden alle sterben.

Und was kommt dann?

Es gibt viele Antworten auf diese Frage, je nachdem wen man fragt. Doch sind alle Antworten die ‘Wahrheit’? Es gibt sogar Viele die meinen, dass solche Fragen nicht einmal wichtig sind.

Gewisse ‘wissenschaftliche Philosophien’ verweisen auf das ‘zufällige Mechanische’ des Universums und lehren uns, dass die einzige Bedeutung des Lebens ist, dass es überhaupt keine Bedeutung gibt. “Esst, trinkt und seid fröhlich, ihr könntet morgen schon sterben!”; und danach – Vergessenheit.

Wenn man fragt: “Was geschieht, wenn wir sterben?”, dann wird man genausogut mit der Frage konfrontiert, warum wir hier sind? Warum existiert überhaupt alles?

Indem man diese Frage stellt, werden wir mit einer seltsamen Gegebenheit unserer Realität konfrontiert: die tiefe Kluft zwischen den Methoden und Schlussfolgerungen der Wissenschaft und der Religion.

Ein Wissenschafter und ein Priester werden beide der Definition eines Natriumchlorid-Kristalls zustimmen, doch sie werden sich bei theologischen Definitionen wahrscheinlich überhaupt nicht finden.

Wenn wir Religion berücksichtigen, so scheint unser Ansatz naiv oder kritisch zu sein. Das Wort ‘naiv’ kommt aus dem lateinischen nativus, was bedeutet, dass wir uns, um naiv zu sein, in unserer Einstellung bezüglich den Fragen des Lebens in einem mehr oder weniger ‘natürlichen’ Zustand befinden müssen.

Naive religiöse Erfahrung kann man mit der natürlichen Ehrfurcht und Bewunderung der Weite des Himmels, der wunderschönen, zerbrechlichen Zartheit einer Blume, oder dem Fühlen überwältigenden Mysteriums in der Gegenwart von Blitz, Donner oder stürmischer Winde verglichen werden. Jene, die die Jahreszeiten des Wachstums und Zerfalls, sowie der Geburt und des Todes beobachten, mögen die Möglichkeit einer regelnden Ordnung in allem Leben erahnen. Die Herrlichkeit eines Sonnenuntergangs, die Erhabenheit von Bergen, oder die intensive, intim gefühlte Stille in einem sonnengesprenkelten Wald kann Menschen mit dem machtvollen Gefühl beeindrucken, dass sie NICHT alleine sind – im einem Sinne, der über die physischen Organe hinausreicht.

All diese Dinge, und noch viele weitere, können das Gefühl von Mysterium in uns wecken. Und sorgfältige Beobachtung führt uns zu der überwältigenden Empfindung, dass es eine ‘unsichtbare Realität’ gibt, die hinter oder über dem gesamten sichtbaren Leben unserer Welt liegt.

Es ist dieser Ausgangszustand der Unschuld von dem aus wir durch die ‘Traditionen’ unserer Religionen, konditioniert – ja, sogar programmiert – werden.

Als Konsequenz dieser ‘Programmierung’ folgen die meisten gewöhnlichen Menschen den konventionellen Vorschriften: ihre Religion wird von Anderen für sie gemacht, sie wird ihnen durch Traditionen vermittelt, ihr durch Imitation entsprochen, und durch die Macht der Gewohnheit erhalten. Man könnte sogar sagen, dass sie ein ‘religiöses Leben aus zweiter Hand’ haben.

Überall, und alle Zeitalter hindurch, haben Menschen ihren Erfahrungen Namen gegeben und sie durch Traditionen und Konzepte eingekleidet, die eben das Mysterium, dem sie gegenüberstehen, ‘erklären’.

Die Frage ist nur: sind diese Traditionen und Lehren WAHR?

Wenn wir nach den ursprünglichen Quellen suchen, die die Erzeuger der Muster der Masse an vorgegebenen Gefühlen und imitierten Verhaltensweisen waren, so finden wir – an der Wurzel – Individuen, für die Religion ein ‘akutes Fieber’ war, anstatt eine ‘laue Gewohnheit’, die man einmal in der Woche über sich ergehen lässt, um sich der ‘Erlösung’ sicher zu sein.

Das Problem dabei ist, dass religiöse ‘Genies’ – z.B. Propheten – oft Leute sind, die sozusagen eine ‘überdurchschnittliche emotionale Sensibilität’ aufweisen. Im Allgemeinen leben sie ein unglückliches Leben, werden durch Melancholie geplagt, neigen zu ‘Macken’ und Fixierungen, sind oft Individuen, die spontan in Trance fallen können, Stimmen hören und Visionen sehen können. Sie verhalten sich gemeinhin auf Arten, die die modere Psychologie als pathologisch bezeichnen würde.

Heutzutage gibt es natürlich viele Individuen, die sehr nahe an die Grenze der Pathologie kommen, die Ideen, Glaubensvorstellungen und eine Menge Unsinn verbreiten, und zu Recht als ‘sektiererisch’ bezeichnet werden könnten. An was viele Leute jedoch nicht denken ist, dass unsere ‘Standard-Religionen’ ganz bestimmt genauso ‘sektiererisch’ sind, wie jede andere moderne Gruppe, die z.B. behauptet, Informationen zu besitzen, die von Außerirdischen oder von Kommunikanten aus anderen Sphären stammen.

Prophezeiung bedeutet im ursprünglichen Sinn inspirierte Äußerung. Das bedeutet, dass ein Mensch behauptet, mit mehr als dem Wissen eines gewöhnlich Sterblichen, oder mit mehr Einsicht in ‘andere Welten’ oder ‘unsichtbare Sphären’ zu sprechen. Dies lässt natürlich die Frage aufkommen, WER diese ‘Äußerungen’ inspiriert.

Und diese Frage ist KEINE unwesentliche. Sie ist, in Fakt, AUSSCHLAGGEBEND.

Es scheint, dass alle ‘primitiven’ Kulturen vor der Erfindung der Schrift eine Art kodifizierte Verbindung zwischen den Geistern und den Lebenden hatten. Dieses Phänomen scheint in der alten Welt universal gewesen zu sein und wurde erst mit der Einführung des Monotheismus vor ungefähr 1000 v.Chr. verbannt.

Machiavelli hatte beobachtet, dass Religion und ihre Lehren von kritiklosem Glauben, von Hoffnung, Nächstenliebe, Liebe, Demut und geduldiges Leiden diejenigen Faktoren sind, die Menschen schwach werden lassen und sie veranlassen, sich weniger um weltliche und politische Dinge zu kümmern, was in weiterer Folge dazu führt, dass politische Macht an verruchte Menschen, die nicht von solchen Idealen beeinflusst werden (obwohl so tun als ob), abgeben wird. Natürlich ist der Trick dabei, die Leute davon zu überzeugen, dass das ‘Leben nach dem Tode’ das Einzige ist, woran es wert ist, zu glauben. Genau zu diesem Zweck wurden die monotheistischen Religionen formuliert. Auch viele der New Age-Glaubensvorstellungen und ‘Ausformulierungen subjektiver Wahrheiten’ scheinen dafür gefertigt worden zu sein. Was diese besagen ist, dass man nur Vertrauen haben, oder Meditieren muss, um ‘Liebe’ für alles und jeden zu spüren. Aber nichts wird über die alltäglichen Mühen und über die Notwendigkeit zu HANDELN gesagt, die zu einem positiven Ergebnis in der Gegenwart – in der objektiven Realität, in der wir leben und uns bewegen und existieren – führen könnte.

Dies bringt uns zurück zum Problem, dem wir in unserer Wirklichkeit gegenüberstehen: das die ‘Wissenschaft von den Lebenden’ nicht im gleichen Maße mit den Wissenschaften, die sich mit den physischen Objekten der Realität auseinandersetzen, Schritt halten konnte.

Die ‘harten’ Wissenschaften basieren im Allgemeinen auf Konzepten, die man präzise und elegant mit Mathematik beschreiben kann. Diese haben sich gänzlich verausgabt, ein physisches Universum mittels hochtrabenden Berechnungen und Hypothesen zu konstruieren. Dieses mathematische Universum ist oft unaussprechlich abstrakt, bestehend aus mathematischen Symbolen, die eine physische Wirklichkeit ganz außerhalb der Sphäre herkömmlicher Vorstellungen ausdrückt.

Und doch, wenn man irgendjemand von ihnen fragt: “Warum?”, dann bekommt man wahrscheinlich keine Antwort. Die Wissenschaft sollte uns eine Antwort auf ein “Was oder Wie?” geben, sogar ein “Wo?” und manchmal auch ein “Wann?”, jedoch kann sie uns nicht viel über ein “Wer?” und “Wie?” sagen.

Aus Dingen wie Felsen, Metallen, Flüssigkeiten, Sternen und Atomen können gewisse Qualitäten abstrahiert werden. Die Beobachtung, Beschreibung und Klassifizierung von Objekten, und die Beziehungen zwischen den variablen Quantitäten können uns die Möglichkeit geben, zukünftige Ereignisse vorherzusehen und beliebig oft deren Auftreten zu bestimmen. Durch das Studium der Beschaffenheit und der Eigenschaften von Materie hat die Menschheit die Meisterschaft von fast allem, was in unserer Wirklichkeit existiert, erreicht – außer von sich selbst.

Wenn wir alle sterben werden – und dies ist eine gegebene Tatsache unserer Existenz, etwas, das uns allen gemeinsam ist – warum hat dann die Wissenschaft nicht alle in ihrer Macht liegenden Anstrengungen unternommen, um die Gründe für – und das ENDE von – unserer Existenz herauszufinden?