An den Schulen des Vierten Weges verläuft die Arbeit in drei verschiedenen Linien. Diese sind 1. die Arbeit des Schülers an sich selbst, 2. die Arbeit mit anderen Schülern und 3. die Arbeit für die Schule.

Die erste Linie besteht aus Aktivitäten wie Selbstbeobachtung, Selbsterinnerung und verschiedene individuell angepasste Übungen. Der Schüler muss Antrieb und Willen bereitstellen, die Schule kann Führung und einen konzeptuellen Rahmen bieten, in welchem der Schüler die gemachten Beobachtungen hineinstellen kann.

Die zweite Linie, die Arbeit mit anderen Schülern, ist ein Auslöser für den Empfang von neuen Schocks. Durch die Teamarbeit mit nicht selbst ausgewählten, relativ fremden Personen, erfährt man Reibung. Diese Reibung kann als Treibstoff für Selbstbeobachtung und Umwandlung negativer Emotionen verwendet werden. Man übt externe Rücksichtnahme und innere Nicht-Rücksichtnahme.

Die dritte Linie, die Arbeit für die Schule, ist wiederum abhängig vom Schüler. Der Schüler muss rechtzeitig einen Bereich unabhängiger Betätigung finden, durch welchen man der Schule etwas zurückgeben kann. Es muss aus freiem Willen geschehen und hauptsächlich dem Talent und Vermögen des Schülers entsprechen. Dies könnte körperliche Arbeit sein, Lehren, Kunstschaffen, Nachforschungen oder viele andere Dinge. Die Grundidee dabei ist, dass es vom Schüler kommen muss und der Schule nützt.

Alle Prozesse laufen gemäß dem Gesetz der Sieben ab, entsprechend dem Vierten Weg. Die Arbeit ist dabei keine Ausnahme. Oktaven haben zwei Intervalle bzw. Schocks, wo nicht ohne äußeren Anstoß bzw. zusätzlichen Impuls weitergekommen werden kann. Die Arbeit des Schülers auf jeder der drei Linien kann zu einem Stillstand oder Plateau führen. An einem solchen Punkt kann die Arbeit auf einer anderen Linie den nötigen Impuls bringen, die Kluft zu überwinden. So bildet die Arbeit auf den drei Linien ein organisches Ganzes.

In seinen “fünf edlen Bestrebungen” hebt Gurdjieff den Gedanken des “Zahlens für den eigenen Aufstieg” hervor. Rückgabe an die Schule kann als ein solches Beispiel – und als ebenso notwendig – gesehen werden. Dies ergibt sich aus der Tatsache, dass einseitiges Empfangen – Empfangen ohne angemessene Wertschätzung, Anstrengung und Rückgabe – aus dem Gleichgewicht fällt und das Lernen auf einem oberflächlichen Niveau belässt. Die Cassiopaeaner haben weiters hervorgehoben, dass sich viele Leute, die sich selbst als in ihrer Entwicklung feststeckend empfinden, vorwärts bewegen könnten, wenn sie für das, was sie erhalten haben, im Sinne des Gleichgewichts zurückgeben würden.

Ein anderer Grundsatz des Vierten Weges ist der Gedanke, dass man nur dann Fortschritt macht, wenn man einen anderen dafür heranbildet, um den eigenen vorherigen Platz einzunehmen. So sind Nehmen und Geben untrennbar in der Arbeit verbunden.